Timetable des Abends:
FABIO FRIZZI FRIZZI 2 FULCI SHOW
Ablauf in der Markthalle-Hamburg
19:00 Einlass
20:00 Konzertbeginn
Ablauf im Savoy Kino Hamburg:
22:45-23:45 Uhr: Meet+Greet Fabio Frizzi und Antonella Fulci
23:45-00:00 Uhr: Q&A
ab 0:00 Uhr: Screening „Zombie 2“
Tickets gibt es hier.
Bei den großen italienischen Filmkomponisten wird grundsätzlich in Artikeln über diese erwähnt, dass Quentin Tarantino ein Stück von ihnen verwendet hat. Das ist bei Fabio Frizzi selbstverständlich auch der Fall. Damit haben wir das auch erledigt.
Bei insgesamt 10 Filmen hat Fabio Frizzi, mit dem inzwischen unter Filmkennern rehabilitierten und hochgeschätzten Lucio Fulci zusammen gearbeitet. Fulcis Filme sind ein wenig anders, als (zum Beispiel) die Gialli des Kollegen Dario Argento. Bei Fulci gibt es in der Regel neben dem genretypischen Sadismus auch reichlich Gore. Wirklich REICHLICH GORE. Das hat Anfang der 1980er Jahre, nach der Veröffentlichung einiger Filme auf Video, für ziemliche Aufregung in Deutschland gesorgt. Da konnte es passieren, dass man auf einem Elternabend in der Schule, der (danach völlig entsetzten) Elternschaft „Ein Zombie hing am Glockenseil“ („Paura nella città dei morti viventi“) vorführte – wie in folgender ZDF-Reportage dokumentiert.
Leider hat man damals ziemlich hysterisch reagiert und die Filme dann zu großen Teilen beschlagnahmt – bis zum heutigen Tag. Von den 10 Fulci / Frizzi Kollaborationen sind im Moment immer noch vier Titel beschlagnahmt. Sogenannte 131er (Beschlagnahmte Filme nach §131 StGB). Drei davon sind große Meisterwerke der Filmgeschichte – wenn man denn einen Zugang findet. Bei den Erstsichtungen knallen Fulcis Filme nämlich nicht unbedingt. Zu seltsam und surreal ist häufig die Handlung seiner (Horror-) Filme, die meistens Freuds Theorie des Traumes näher stehen, als klassisch und konventionell erzählten Schauergeschichten aus Hollywood. Hinzu kommt, dass die Handlungsstränge auch mitunter nicht gerade leicht zu entflechten sind. Und die bereits erwähnte explizite Gewaltdarstellung schockiert immer noch. Wobei gerade die bis heute beschlagnahmten Filme – bis auf „Der New York Ripper“ („Lo squartatore di New York“) – der in seiner Misogynie wirklich abstoßend ist – eher harmlos sind. Wenn man es denn verkraftet, wie mit einer Bohrmaschine ein Kopf für einen großen Dübel vorbereitet wird. Oder ein Holzsplitter (eine gefühlte Ewigkeit lang) einen Augenapfel verschönert.
Diese Ultrakunst, hat neben dem notorischen Morricone, neben GOBLIN („Suspiria“, „Profondo Rosso“ & „Dawn Of The Dead – Romero-Cut“) – bei denen Frizzi sogar kurz ein Bandmitglied war, Riz Ortolani („Cannibal Holocaust“) oder Bruno Nicolai („Salon Kitty“, „Die Nacht der offenen Särge“) niemand besser mit wirklich seltsamer und ungewöhnlicher Filmmusik veredelt, als der 67-jährige Bologneser.
Am 18. April gibt die Legende in der Hamburger Markthalle sein einziges Konzert in Deutschland. Beim Konzert werden selbstverständlich die berüchtigten Szenen via Leinwand synchron gezeigt. Guten Appetit! Wir werden über dieses Konzert-Highlight des Jahres ausführlich berichten.
Tarantino hat sich Frizzis Score aus „Die sieben schwarzen Noten“ übrigens in der berühmten Krankenhaus-Vergewaltigungsszene in „Kill Bill I“ ausgeliehen. Wir wollten es doch nicht vorenthalten.