In Österreich sind 5K HD bereits als Advantgarde-Supergroup bekannt. In Deutschland sind sie bisher eher ein Geheimtipp, was sich mit der neuen Platte HIGH PERFOMER ändern sollte.
Eine der unerwareteten Überraschungen des diesjährigen Haldern Pops war die österreichische Band 5K HD. Lenkte alleine die Erscheinung von Sängerin Mira Lu Kovacs schon die Aufmerksamkeit auf die Bühne, wurde diese durch den Sound und die Perfomance der Band geradezu von dort aufgesogen. Eine Mischung aus Trip Hop, Dubstep und Elektrojazz umspielte die Stimme von Kovacs, die ein wenig an Louise Rhodes von Lamb erinnert. Allerdings fehlte diese unendliche Schwere. Zwar durchwehte ein melancholischer Grundton die Songs, aber immer verwoben mit hellen Synthie- und aggressiven Gesangparts, die stelleweise an Kate Tempest erinnerten. Genau so schnell wie es begann, war es denn auch vorbei. Zum Glück liegt jetzt die neue Platte HIGH PERFOMER vor. Und der Konzerteindruck wurde nicht nur bestätigt, sondern noch übertroffen.
HIGH PERFOMER ist die zweite Platte der Band, die in Österreich als eine Art Supergroup des Advantgarde Pop gefeiert wird. Bestehend aus den Instrumentalisten Martin Eberle, Benny Omerzell, Manu Mayr und Lukas König, den Mitgliedern von Kompost 3, die in Österreich eher in der Jazz-Szene auf sich aufmerksam gemacht haben und eben Kovacs. Sie entstammt dem Singer-Songwriter Kosmos und agiert dort unter dem Namen Schmieds Puls . 5K HD ist eine Kollaboration, die in einer spannenden Melange, Kovacs Stimme in einem Meer aus Klangcollage, kurzweiligen Popmomenten und einer ungeheuren Spielfreude aufgehen lässt. Wie oben beschrieben, durchweht die Songs eine melancholische Grundstimmung, die aber durch den pulsierenden musikalischen Untergrund immer wieder aufgelockert, abgestoppt und in neue Richtungen geführt wird. Zusammengahlten wird dies durch die Basslinien, die im Untergrund den Hörer mit auf die Reise nehmen. Nach dem eher melancholisch gestimmten Auftakt mit dem wunderbar schwebenden „I am emotional“ und dem jazzig – gebrochenen „Boulevard“, führt das verträumte „Effortlessly“ den Hörer auf die helle Seite von HIGH PERFOMER. Dort legen 5K HD, die Schüchternheit und Verträumtheit zugunsten eines mehr extrovertierten Elektrosounds, besipielsweise mit „Crazy Talk“ und „In, Out“, ab. Den Höhepunkt erfährt diese Entwicklung dann in dem Titelstück „High Perfomer“, was sogar Folk – Elemente in den Elektosound integriert. Insgesamt eine wunderbare Platte, welche die verschiedenen Richtungen der Musiker zu einer faszinierenden Melange verwebt.
VÖ: 06. September 2019,fiveK records, 5K HD
Ohr d’Oeuvre: High Performer/ I am emotional/ Boulevard
Gesamteindruck: 8 / 10
Tracklist: 10/15/ Boulevard/ I am emotional/ Effortlessly/ Crazy Talk/ How can I be/ In,Out/ High Performer/ Selfish Lover/ Kill your rituals