Der 25-jährige Engländer Sam Fender könnte durchaus die Zukunft des Rock’n Roll sein. Das wären jedenfalls rosige Aussichten. Im September erschien endlich, nach krankheitsbedingten Verzögerungen, sein Debütalbum „Hypersonic Missiles“. Und die von Fender komplett allein geschriebene (nicht nur die Texte, auch die Gitarren-, Drum-, Keys- und Bass-Parts) ist einfach ein großer Glücksfall für die klassische melodie-orientierte Rockmusik.
Der Manager von Ben Howard nahm den jungen Künstler, nach einen Gig im heimischen Pub, unter seine Fittiche. Fender entsammt einer Musikerfamilie. Seinen Bruder Liam, der auch Songs schreibt, aber aus Stolz niemals mit ihm zusammen einen Song aufnehmen würde, nennt er einen „Dickhead“. Auf seiner Platte geht es auch deftig zur Sache. Im Song „White Privilege“ singt er davon dass er „don’t wanna hear about Brexit, them old cunts fucked up ouir exit“.
Auch wenn Fender, wie er im Interview sagt, keinen Bock darauf hat, den Working Class Hero zu geben; mit seiner Angry Young Man Attitüde durfte er im Sommer für Bob Dylan und Neil Young im Hyde Park eröffnen. Und sein Konzert in der Live Music Hall ist auch längst ausverkauft. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.