Nach dem viralen Erfolg des Vorberichts (2likes, 1x wütend) und dem positiven Feedback („wer immer diesen Text geschrieben hat: ich hab selten so einen Müll gelesen“) – anlässlich des Konzertes von CIGARETTES AFTER SEX, möchten wir uns bei allen 13-jährigen und bei allen (ja, allen) Instagramopfern entschuldigen. Ihr habt tatsächlich mit 13 Jahren garantiert schon einen besseren Musikgeschmack, als dass ihr Eure kostbare Zeit bei den Schnarchnasen von CIGARETTES AFTER SEX verschwenden würdet. Entschuldigung!
Was soll man zum Konzert der texanischen Kuschelrock-Truppe noch groß sagen? Vielleicht: der ganze Abend war ein Desaster.
Auch wenn das prätentiöse One Trick Pony seinen Auftritt mit geschmackvollen schwarz/weiß Videoanimationen eröffnet, die dann Michelangelo Antonionis „L‘avventura“ zitieren, und dann schließlich die Bühne zur Musik Georges Delerues Suite des Godard-Films „Die Verachtung“ betritt, kann das alles nicht darüber hinwegtäuschen, dass die simple Kunst von Greg Gonzalez in der Live-Variante überhaupt nicht überzeugen kann. An diesem Abend wird (gefühlt) eine Ewigkeit lang, immer das selbe schlichte Lied aufgeführt. Ohne die gute Produktion der beiden Alben, wird die Abwesenheit der banalsten Songwriting-Skills (wie der Komposition einer Bridge) am heutigen Abend leider mehr als deutlich. Aber man möchte eigentlich gar nicht richtig draufhauen. So traurig ist die Veranstaltung.
Das überwiegend ziemlich junge Publikum (einige Elternteile gehen gelangweilt im hinteren Teil der Halle auf und ab) hat große Probleme (zu Recht) dem rund anderthalbstündigen Vortrag konzentriert zu lauschen. Es wird viel gequatscht und noch mehr fotografiert. Einige sehr junge Mädchen schunkeln auch ein wenig.
Als irgendwann das REO SPEEDWAGON Cover „Keep on loving you„ etwas Hoffnung auf ein baldiges Ende macht, ist dann etwas später mit „Dreaming of you“ – das etwas lauter gedreht wird und dann dieser von uns so noch nie erlebte Katharsis-Effekt einsetzt – der Spuk auch endlich vorbei.