Die amerikanische Rockband ALGIERS aus Atlanta, Georgia hat mit ihrem dritten Album „There Is No Year“ Mitte Januar wieder ein ziemlich gutes Album veröffentlicht.
Die von Randall Dunn produzierte Platte klingt jedoch deutlich klarer, als man es von dem SUNN O))) Produzenten erwartet hätte. Für die Bandmitglieder, insbesondere für den Bassisten und Frickler – der Industrial-Gospelgruppe – Ryan Mahan, war es anscheinend nicht immer ganz leicht, diesmal mehr Verantwortung bei der Produktion abzugeben. Einige Drumsounds hätte er, so sagte er es zumindest gegenüber dem deutschen Rolling Stone, so nicht benutzt.
Mit dem Ergebnis darf die Band aber dennoch mehr als zufrieden sein. Die Platte überrascht mit ihrer smarten Produktion und ist keinesfalls eine kommerziellere Version von ALGIERS geworden. Auch wenn der zweite Track des Albums „Disposession“ klingt, als hätte man einen übriggebliebenen Beatles-Song aus McCartneys „Helter Skelter“ Phase neu arrangiert. Denn inhaltlich macht der Vergleich wenig Sinn – geht es doch wieder um die großen Themen unserer Zeit, wie den Kapitalismus in der Spätmoderne und „Breaking Bad“ – oder so ähnlich.
Auch bei der neuen Produktion bleibt die allgegenwärtige Referenz Trent Raznors NINE INCH NAILS. Wenn Franklin James Fisher in „Hour Of The Furnaces“ (in Anlehnung an den gleichnamigen argentinischen „Drittes Kino“ Dokumentarfilm-Klassiker von 1968) den Refrain „We All Dance Into The Fire“ anstimmt und die programmierten Drums einsetzen, klingen ALGIERS tatsächlich mehr den je wie die große Band aus Ohio.
Ihr Konzert am Freitag im Club Volta ist seit Wochen restlos ausverkauft.
Foto: Matador Records