Auch wenn ich kurz gezuckt habe, ist es weder Otto Waalkes Debut OTTO noch irgendwas von Torfrock oder – was den einen oder die andere wundern wird – ein Album der Schlagerboys um Thom Yorke. Die Smashing Pumpkins können zwar nicht mit der Halbwertzeit von Pearl Jam oder Radiohead mithalten, doch schmälert das in meinen Augen nicht die Qualität ihres zweiten Albums SIAMESE DREAM.
Es war die Zeit, als Billy noch seine Haare hatte und ich einen orangenen Polo mit einem Discman auf einer „Car Player Mount Plate“ und einer „Adapterkassette“ im Kassettenschacht des Autoradios (an dieser Stelle spielt sogar meine AUTOkorrektur verrückt). Die CD war eine Leihgabe eines Freundes einer Freundin zwecks Überspielung auf – Achtung – Kassette. Das waren die echten 90iger und nicht Buffalos und Doc Martens.
So stieg ich eines Samstagnachmittags im Spätsommer 1993 in das farbige Gefährt, startete den Motor, legte die Leihgabe in den Discman und fuhr los. „Cherub Rock“ gefiel mir damals noch nicht so richtig, aber „Quiet“, alles andere als quiet, holte mich schon am Ortsausgang des Heimatortes ab und der Samstagnachmittag brannte sich so tief in meine Erinnerungen ein, dass ich noch jetzt beim Hören dieses Albums 1. eine Ganzkörpergänsehaut bekomme und 2. nahezu alle Eindrücke dieses Sommertages sofort wieder da sind.
Gerade läuft das Intro von „Mayonaise“ und baut sich langsam auf oder besser aus. An dieser Stelle gebe ich mich meinen inneren Eindrücken hin und lege jedem dieses Meisterwerk nochmal ans Herz. Bleibt gesund und wenn möglich zuhause!!!!
In der Remastered Version von 2011 hier: