… und ab geht die Reise mit „Jimmy James“ vom dritten Album CHECK YOUR HEAD der Beastie Boys. Es war im April des Jahres 1992, einer Zeit als die musikalische „Durchseuchung“ zwar noch etwas mehr Zeit benötigte, als es heutzutage der Fall ist. Aber CHECK YOUR HEAD brauchte nicht lange bis in die Niersauen des nördlichen Niederrheins. Nach ihrem Erfolgsdebut LICENSED TO ILL und dem uns nicht ganz so zugänglichem Nachfolger PAUL`S BOUTIQUE , kehrten die drei New Yorker auf ihre ganz eigene Art zurück zu ihren Wurzeln.
In den angesprochenen Weiten des nördlichen Niederrheins, in dem noch heute tatsächlich zumindest ein Hobbit lebt, war die Zeit wieder mal reif für die Erweiterung des musikalischen Horizonts. Verdauten wir doch gerade noch Kurt Cobain und die Funde aus den Plattensammlungen der älteren Genration (Zappa, Stones, Hendrix, Captain Beefheart, und und und). Die Tragweite dieser Platte begriffen wir, jung wie wir waren zwar nicht sofort, aber die positive Energie, die Attitude, das alles nicht so ernst Nehmen sogen wir sofort in uns auf. CHECK YOUR HEAD war die perfekte Brücke. Etwas womit fast jeder etwas anfangen konnten. Man merkte, dass die Jungs „echt“ waren und „Fight for Your Right“ hatte ja auch schon einige Partyeskalationen zur Folge. Hier wurde uns der Weg in eine grössere Welt geebnet und die Türen waren weit offen, für das was da noch kommen sollte.
Ich persönlich begriff mit dieser Platte, dass Musik weit mehr als Schubladen oder Genres sind. Zumindest eine dieser „grasgrünen“ Erkenntnisse, die mir bis heute in Erinnerung blieb. Es war zwar nicht die Weltformel, aber doch ein ganz weiter Panorama-Blick über meinen damaligen Tellerrand hinaus. Und noch heute laufen CHECK YOUR HEAD und sowie der 1994er Nachfolger ILL COMMUNICATION oft auf Repeat in meinen 4 Wänden. Dabei stelle ich immer wieder fest, wie unfassbar zeitlos diese beiden Alben sind.