Die zweite EP SCHIJF des Kölner Duos Lo Seal überzeugt mit einem stimmigen Mix aus Experiment und Melodie.
Noisy, verschroben, eruptiv, viel zu viel Experiment und Leidenschaft, um nicht anzuecken. Adjektive und Beschreibungen sollten nur sparsam benutzt werden und doch sind sie im diesem Fall eine schöne Hilfskonstruktion, um den Sound von Lo Seal zu beschreiben. Das Kölner Duo taucht mit kurzen, knackigen Auftritten immer wieder auf den kleinen Bühnen der Domstadt auf, zerlegen diese mit einem wavigen Noise Sound, der innerhalb weniger Minuten die Leute mit offenen Münder zurücklässt, um kurz darauf wieder verschwunden zu sein. Der noisige Sound mit schön viel Chorus, fröhnt fröhlich dem plötzlich Break und wird immer wieder durch Soundschnipsel aufgebrochen, in die sich der warme Gesang von Sänger Lennart legt. Die Band knüpft dabei an so wunderbare Bands wie Kate Mosh an. SCHIJF ist sound- und produktionstechnisch ein Fortschritt zur ersten EP mit dem wunderbaren Titel LETZTE HOFFNUNG TSCHECHENCASINO, besticht aber durch die Rohheit des Sounds, der die Dynamik direkt auf den Hörer loslässt. Runterladen bei Bandcamp und hingehen after the curve has flatten.
VÖ: 06.03.2020, Bandcamp, https://loseal.bandcamp.com/album/schijf
Gesamteindruck: 7/10
Tracklist: Rogosa/ Largetooth/Mottek/ Keanu