Gerade mal 18 Monate nach ihrem Debut DOGREL bringen die fünf Iren mit A HERO’S DEATH einen mehr als würdigen Nachfolger heraus. Doch wer gehofft hatte, dass die Jungs aus Dublin die Post-Punk Welle einfach so weiter surfen, dem sei etwas Geduld und viel Offenheit ans Herz gelegt. Es wird gesurft.
Seit ihrem, von Kritikern, Fans und Kollegen gefeiertem Debut, waren Fontaines D.C. in 2019 fast ausschliesslich auf Tour. Unter anderem spielten sie als Vorband der Idles, dann auf diversen europäischen Festivals (Glastonbury, Roskilde, Haldern Pop, u.a.) um danach noch eine Nordamerika und Europa Headline Tour dran zu hängen. Was ein Pensum und was für Eindrücke. Mit wohl genau diesen Bildern ging es dann Anfang Februar 2020 für die Band mit Dan Carey, der auch schon DOGREL produziert hat, ins Studio, um den Zweitling einzuspielen.
Mit A HERO’S DEATH geht die Band nun genau den Schritt, der so wichtig für eine noch junge, aber durchaus schon erfolgreiche Band ist: sie entwicklen sich einfach mal weiter und erlauben sich neue musikalische Wege zu gehen, ohne dem Erfolgsdruck ihres Debuts zu erliegen. Weg von den DOGREL Post-Punk Hymnen und Gitarrenbrettern, hin zu mehr Surfsound wie in Televised Mind und Psychedelic im großartigen A Lucid Dream. Mit You Said, No, Oh such a Spring und Sunny gibt es sogar balladeske Stücke, die allerdings nicht ohne ein verschmitztes Augenzwinkern vorgetragen werden können. Dabei klingen sie immer noch, wie Fontaines D.C., was ja wenig erstaunt, nur eben reifer, erfahrener, hier und da mutiger. Ihre Referenzen bleiben Bands wie Joy Division, Velvet Underground, Black Rebel Motorcycle Club, aber auch zunehmend Beach Boys oder gar Strokes als Einflüsse hörbar.
Wenn alles gut läuft, dürfen wir die fünf Dubliner am 27. März 2021 in der Kölner Live Music Hall wieder sehen. Bis dahin reicht uns das Mantra des Titelsongs: „Live ain’t always empty, Live ain’t always empty, Live ain’t always empty“
Info
VÖ: 31.Juli 2020, Partisan Records, fontainesdc.com
Tracklist: I Don’t Belong, Love is the Main Thing, Televised Mind, A Lucid Dream, You Said, Oh Such a Spring, A Hero’s Death, Living in America, I Was Not Born, Sunny, No
Unsere Wertung:
Ohr d’Oeuvre: A Lucid Dream, No, Televised Mind, Living in America
Gesamteindruck: 8/10