36 Jahre nach ihrem Debut DINOSAUR bringen Dinosaur Jr heute ihr aktuell zwölftes Album heraus. Und wie gut, dass sie doch nicht ausgestorben sind, wie die namensgebenden Urviecher. Das irgendwann aus namensrechtlichen Gründen angehängte Kürzel Jr sollte man dieser Zeit einfach als Ausdruck für “Jung geblieben” nicht weiter bewerten.
Genauso unverwüstlich, wie die drei Jr´s, ist auch ihr Sound geblieben. Gefühlt gab es sie auch schon immer. Hier der grantelnde J Mascis, dort der zappelige Lou Barlow und hinter den beiden der unermüdlich trommelnde Murph.
Man könnte nun Song für Song durchgehen, analysieren und diese Besprechung auf 44:54 Minuten ziehen. Nur was bringt das? Im Großen und Ganzen ist SWEEP IT INTO Space nach dem bewährten Grundrezept des Trios aufgebaut. J Mascis nuschelt sich leicht gequält durch zehn Tracks und sägt einem seine melodischen Gitarrensolos ins Trommelfell, welches von Murph in stoischer Gleichmütigkeit bearbeitet wird. Zwei Songs darf auch diesmal wieder Lou Barlow vortragen. Also nix Neues. Und trotzdem ist auch LP Nummero 12 ein Meisterwerk. Die Idee von Indie Rock, die diese Band vor 36 Jahren in die Welt entlassen hat, wirkt immer noch nicht angestaubt oder gar abgedroschen. Es ist wie die erste Dose kalten Bieres an einem heissen Sommertag zu öffnen, genußvoll anzusetzten und in einem Zug….. Ein Prost auf die ewige Jugend! Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
VÖ: 23. April 2021, Jagjaguwar/Cargo Records, dinosaurjr.com
Tracklist: I ain’t/ I met the Stones/ To be waiting/ I ran away/ Garden/ Hide another round/ And me/ I expect it always/ Take it back/ N say/ Walking to you/ You wonder
Ohr d’Oeuvre: Hide another round/ I ain’t/ Walking to you und irgendwie auch alle anderen
Unsere Wertung:
Gesamteindruck: 8/10