In den Benelux-Staaten gibt es nicht nur das großartigste Essen der Welt (de la friteuse – uit de frituur); in keinem anderen Land der Welt sind die amerikanischen Neopsychedeliker und Heartland-Rocker von THE WAR ON DRUGS erfolgreicher, als in Belgien und in den Niederlanden. In der flämischen Region Belgiens – in Belgien werden die Charts jeweils für Flandern und für die wallonische Region ausgewertet – konnten TWOD sogar ihre erste Nummer eins in den Albumcharts verbuchen. Gemessen an der Bevölkerungszahl spielt die Band aus Philadelphia / Pennsylvania auch in keiner Region Europas mehr Konzerte als in den Niederlanden und in Belgien. Soviel zum Thema „Unnützes Wissen“.
Am Mittwoch kommt die Truppe um die Gründungsmitglieder Adam Granduciel und David Hartley zurück ins Kölner Palladium. Ihre 2018er Show im Mühlheimer Säulenpalast, gehörte unbestritten zu den besten Konzerten des Jahres. Und wenn man sich die Setlists der aktuellen Tour anschaut, wird man feststellen, dass mit der Tour zum Grammy-prämierten Meisterwerk „A Deeper Understanding“, noch längst nicht der vorläufige Höhepunkt der Bandgeschichte erreicht wurde. Die Stücke der aktuellen Platte „I Don’t Live Here Anymore“ dominieren völlig zu Recht die Konzerte der Tour. Bei der Menge an erstklassigem Material, welches die Band im Laufe ihrer Karriere produziert hat, ist das keine Selbstverständlichkeit. ARCADE FIRE zum Beispiel haben ebenfalls fünf Studioalben in knapp zwanzig Jahren veröffentlicht. Wenn die Kanadier jedoch ernsthaft ihre letzten beiden Werke in den Konzertmittelpunkt stellen würden, müssten sie wohl mit größeren Problemen in Bezug auf die Akzeptanz ihrer Fanbase rechnen. Von den fünf TWOD Alben sind – ACHTUNG IRRE THESEN – zwei Meisterwerke (bei ARCADE FIRE sind es drei), zwei sehr gut (bei Arcade Fire keins) und eins gut (bei ARCADE FIRE zwei okay).
Nach diesen zugegebenermaßen etwas wirren und seltsamen Vergleichen und Auswertungen, möchten wir ganz dringend den Konzertbesuch am Mittwoch empfehlen. Es gibt sogar noch ein paar Karten – und zwar hier.
Rechtzeitiges Erscheinen wird angeraten: LO MOON aus Los Angeles machen den Supportjob.
Der Veranstalter BITTET um das Tragen einer Maske im Saal.
Foto: Shawn Brackbill