In den Tagebüchern von Manfred Krug, die von seinem Sohn Daniel Krug in diesem Jahr – mehr als großartig – als Hörbuch aufgenommen und eingesprochen wurden, gibt es folgenden Abschnitt:
„Mittwoch, 31. Dezember 97. Auf 3Sat aus Hamburg eine Wiederholung von 1987 gesehen. Vor Publikum die Sendung „Brecht Weill“. Hier sieht man was die sogenannten Popkünstler für einen Zauber machen können. Gianna Nannini, wie schön, wie großartig, wie tief gefühlt. Eine große Künstlerin und das ist es was sie Pop macht.“
Viel besser kann man eigentlich die Kunst der Gianna Nannini nicht auf den Punkt bringen. Die besten Nannini Anekdoten und Stories hat aber Eric Pfeil auf Lager. In seinem vor kurzem erschienenen Buch „Azzuro – Mit 100 Songs durch Italien“ berichtet Pfeil (im Kapitel über Nanninis Überhit „Bello E Impossibile“) von Albumcovern auf denen die Freiheitsstatue von New York, anstelle einer Fackel, einen Vibrator in der Hand hält, über die Produktion der 1980er Hitplatten durch den Produzenten Conny Plank (mit der „Backingband“ bestehend aus Jaki Liebezeit, Annette Humpe, Annie Lennox und dem Wolf Maahn Bruder Hans Bäär) und über obskure Videos der Sängerin, die man auf Youtube finden kann. Den Anschaffung des Buches haben wir bereits empfohlen. Machen wir hiermit nochmal.
Kommenden Mittwoch findet in Kölns schönster Open-Air Venue – dem Tanzbrunnen – endlich das bereits für ursprünglich 2020 angekündigte Konzert der Toskanerin statt. Ihre letzte Platte „La Differenza“ enthält übrigens auch einige wirklich sehr gelungene Stücke. Auch nicht selbstverständlich für Künstler, die im Line-Up der ersten Ausgabe von Rock am Ring im Jahr 1985 vertreten waren (siehe die aktuelle Westernhagen – die aber auch etwas besser ist, als man vermuten würde).
Foto: Von ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_L30-0130-0001-0008 / CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=110892222