Letzten Samstag durfte der texanische Retro-Souler Leon Bridges einen attraktiven Slot auf der West Holts Stage in Glastonbury spielen. Zeitgleich u.a. neben BIG THIEF, THE AVALANCHES und NOEL GALLAGHER’S HIGH FLYING BIRDS und auf der selben Bühne vor CARIBOU und Roisin Murphy.
2015 spielte Bridges seine erste Show in Köln – im ausverkauften Stadtgarten. So ganz verstanden hat man den Hype um ihn damals nicht. Jetzt kommt er als internationaler Superstar zurück zu seiner dritten Köln-Show. Es wird (wenn wir richtig gezählt haben) seine elfte Soloshow in Deutschland in sieben Karrierejahren. Diesmal im Mülheimer Carlswerk Victoria.
Beim Glastonbury hat die BBC leider nur ein paar Ausschnitte seiner Show übertragen, was bei der erwähnten Konkurrenz aber nicht wirklich überrascht. Beim Track „Texas Sun“ aus der gleichnamigen EP, die Bridges mit KHRUANGBIN aufgenommen hat (und die im April ein wahnsinnig intensives Konzert im Carlswerk gespielt haben), fällt die Abwesenheit von Mark Speers Trademarkt-Gitarrensound deutlich auf. Ohne besondere Instrumentierung ist es einfach ein ordentlich aufgeführter Wiederbelebungsversuch von 1970er Soulmusik. Immerhin steht Bridges aufgrund seiner Fähigkeiten an der Spitze der Bewegung. Für seinen Track „Bet Ain’t Worth the Hand“ erhielt Bridges im Jahr 2019 den Grammy für die beste „Traditional R&B Performance“. Aber selbst die Konzerte eines höchstens mittelmäßig begabten Curtis Harding werden gut besucht. Soul-Kunsthandwerk ist immer noch eine sichere Bank für Konzertveranstalter.
Ob die rund zwanzig Songs umfassende Konzerte der aktuellen Tour von Leon Bridges wirklich überzeugen können, wird die entscheidende Frage am morgigen Abend.
Tickets gibt es hier.