Legt man die 2022er Platte „Formentera“ der kanadischen Rockband METRIC auf, irritiert zum Einstieg ein 10-minütiges Cringefest namens „Doomscroller“, durch ziemlich beängstigende Musical-Dramatik und Coldplay-Gedächtnis Uh Uh’s zum Ende der Nummer. Danach wird aber alles gut.
METRIC machen auf ihrem achten Album in 20 Jahren Bandgeschichte, immer noch unwiderstehlichen und fantastisch produzierten Indie-Rock mit starkem Synthie- und New Wave Einschlag und dem Mut zum Minimalismus (wenn es Sinn macht). Halt die Art von Musik, die sich gut an amerikanische Filme und Fernsehserien verkaufen lässt. Man muss ja auch von etwas leben.
Für den wichtigsten kanadischen Musikpreis – die Juno Awards – sind sie u.a. neben ARCADE FIRE (ja, genau – hab‘ ich auch gedacht) in der Rubrik „Gruppe des Jahres“ nominiert. Kanadier eben.
Auf setlist.fm habe ich mit Absicht nicht nachgeschaut, denn ich möchte mich überraschen lassen, ob hoffentlich viel neues Material gespielt wird. Vielleicht ja sogar etwas aus der Kollaboration mit dem 2015 verstorbenen Filmkomponisten James Horner; aus der Filmadaption des kanadischen Regisseurs David Cronenberg von Don DeLillos Roman „Cosmopolis“ (mit dem neuen Batman Robert Pattinson in der Hauptrolle).
Für die Köln Show am Samstag in der Ehrenfelder Live Music Hall gibt es anscheinend gerade noch Tickets.
Foto: Justin Broadbent