Genialer Plan: DIE TÜREN haben eine neue Platte in der Pipeline. „Exoterik“, das letzte Album, gilt unter Zurechnungsfähigen* – dort Konsens – als bestes deutsches Album; mindestens seit GURU GURUs „Der Elektrolurch“. Leider waren die Streamingzahlen eher so tendenziell ultrashice. Was nun? Das neue Album geht in die selbe Richtung, wirkt aber schon rein formal (halb so lange Laufzeit, noch sloganhaftiger, kein Beten) etwas verdaulicher. Parkt aber immer noch mehr vorm Chris Imler Stadion, als in der Andreas Spechtl Tiefgarage. Also legt man doch den Veröffentlichungstermin einfach auf das zwanzigjährige Jubiläum der eigenen Plattenfirma. Dazu veranstaltet man eine Gala (Hochkultur). Und zusätzlich geht man nicht einfach nur auf Konzerttournee. Aufsehen erregender ist es, wenn man die erfolgreichsten Künstler aus dem Portfolio mit auf Tour nimmt. Und damit immer noch nicht genug: Man veröffentlicht auch noch ein Buch. Und zwingt alle mitzumachen, bei Buch, Gala und Tour. Die nicht wollen, können ja zu Tapete, Buback („träum weiter“) oder Sven Regener gehen.
So und nicht anders, muss es bei Staatsakt, anlässlich den Feierlichkeiten (oder der Veröffentlichung) der „Kapitalismus Blues Band “ zugegangen sein. Am Mittwoch spielen die Kölner Band LOCAS IN LOVE, INTERNATIONAL MUSIC aus Essen (ich sehe Teile der Band immer auf der Severinstraße vor dem CAKE MART – Zufall oder Aufdeckung) und DIE TÜREN (aus Berlin) im Gebäude 9. In welcher Reihenfolge? Nach den Regeln des Kapitalismus (Streams und Merchabverkäufe) oder den Regeln eines Münsterländer Kegelabends (die Alten bestimmen alles)? Lassen wir uns überraschen. Das Film Festival Cologne ist für unsere Redaktion jedenfalls kurz vor dem Termin beendet. Was soll auch noch nach diesem Abend kommen? Eine gute Frage! Danke!
Es folgt auf jeden Fall noch das große Tourfinale am Samstag in Berlin. Und da gehen wir natürlich auch hin. Alle mitkommen! Aber erstmal Mittwoch!
Und nochmal unsere Playlist – mit den größten Hits aus „20 Jahren Staatsakt“.
*Plattentests.de gehören nicht zu diesem Kreis
Foto: Gabriele Summen