Mit ihrem siebten Album „Don’t Play With the Rich Kids“ (erschienen am 02. Februar auf Bureau B / Indigo) haben JA, PANIK zweifelsohne, neben der neuen Platte von NICHTSEATTLE, die überragende Neuveröffentlichung von 2024 im deutschsprachigen Raum vorgelegt. In ihrer makellosen Diskographie stellt die aktuelle Veröffentlichung der Band um die Gründungsmitglieder Andreas Spechtl und Stefan Pabst, in Sachen Produktion, definitiv einen Quantensprung dar. Sicherlich hat sich bei JA, PANIK bereits auf einigen Stücken des Vorgängers „Die Gruppe“ angekündigt, dass die Band in Bezug auf ihre musikalische Bandbreite andere Ansprüche hat, als einfach „nur“ eine ziemlich smarte Post-Punk Gruppe zu sein. Ohne ihren Trademark-Sound zu verraten, erschließt sich die Band mit einer raffinierten Eingängigkeit und Überwältigungstaktik neue Hörerschaften. Dass die neuen Tracks die meistgestreamten der Band sind, verwundert überhaupt nicht.
Hört man sich „Don’t Play With The Rich Kids“ zum ersten Mal an, erschlägt einen die Produktion geradezu. Der dritte Track „Kung Fu Fighter“, der bereits im Vorjahr vorab veröffentlicht wurde, ist die unglaublichste Musik, die JA, PANIK in ihrer Diskographie bisher veröffentlicht haben. Wenn sich nach der ersten Strophe, zu den flehenden Bitten Spechtls nach Aufrichtigkeit, die Bläsersätze offenbaren, ist das einer der großen Momente in der Geschichte einer Indie-Rockband, vergleichbar mit TOCOTRONICs „This Boy is Tocotronic“. Ein unangefochtener Favorit des bsiherigen Musikjahres.
Andreas Spechtl, der alle Texte auf „Don’t Play With the Rich Kids“ alleine geschrieben hat, kann man zu „seiner“ neuen Platte nur gratulieren. Spechtl ist ja längst zu einem der wichtigsten Musiker in hiesigen Gefilden gereift. Steht er bei seinen Beteiligungen oder Unterstützungen anderer Projekte, wie bei den TÜREN, meistens etwas grimmig dreinblickend im Hintergrund, konnte es vielleicht manchmal vorkommen, dass seine Qualitäten und Fähigkeiten etwas unterschätzt oder übersehen wurden. Er ist definitiv keine extrovertierte Rampensau. Aber einer der hoffentlich noch ganz lange bleibt und uns noch weiter mit seiner wunderbaren Musik beschenkt.
Für das Konzert der Gruppe JA, PANIK am kommenden Sonntag im Gebäude Köln, gibt es noch Tickets.