Auch wenn es sich bei dem amerikanischen Musiker und Schauspieler Gary Clark Jr ganz sicher nicht, wie mancherorts behauptet wird, um den leibhaftigen Rock ’n‘ Roll Messias handelt und die Wiederauferstehung der Rockmusik leider noch etwas aufgeschoben werden muss, hat der 40-jährige Celebrity des Blues-Gitarren Jetsets im März mit „JPEG Raw“ sein viertes Studioalbum veröffentlicht.
Auf diesem geben sich treibende Grooves und ernüchternde Schlichtheit abwechselnd die Klinke in die Hand. Der Höhepunkt ist das neunminütige Schluss-Stück „Habits“, das man sich gut als Verabschiedungslied in der Substance Rehab vorstellen kann. Darin versucht sich Clark auch kurz als Flamenco-Gitarrist. Das ist in etwa so erfolgversprechend, als würden RAMMSTEIN ein Dreampop Album aufnehmen. Auch verschiedene Grammy Gewinne können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Clark nicht auf Platte, sondern auf der Bühne am interessantesten ist. Am besten ist er, wenn er mit anderen Größen – den anderen Premium-Gitarristen Tom Morello lassen wir mal außen vor (die Kollaboration ist fast so grausam wie das restliche Solowerk des RAGE AGAINST THE MACHINE und AUDIOSLAVE Mitglieds – und dass muss man erstmal hinbekommen) – zusammen musiziert.
Vor zwei Jahren war der Texaner als Support für GUNS N‘ ROSES in hiesigen Gefilden. Nun kommt er für zwei Soloshows nach Köln und Berlin.
Tickets gibt es hier.
Foto: Gary Clark Jr.