Kollege Küster hat schon im Vorbericht darauf hingewiesen, dass Buffalo Tom nicht an Kraft und Ausdauer eingebüßt haben, obwohl sie zu den letzten Überlebenden der untergegangen Alternative Urzeitkrebsphase gehören. So war der Auftritt im Luxor, ein wunderschöner, leicht nostalgischer Abend, der kurzweilig war und ohne Peinlichkeiten auskam.
Ich sag mal so, mit Summer (mein persönlicher BF Überhit) anzufangen ist entweder ein Akt der Verzweiflung, um irgendwie direkt positive Stimmung mit kurzer Halbwertszeit zu generieren oder einfach das Selbstbewusstsein, was sich aus jahrzehntelanger Bühnenerfahrung und dem Wissen noch eine ganze Menge an Hits in der Hinterhand zu haben, speist.
Und so war es denn auch. Buffalo Tom spielten eine unprätentiöses Set, vornehmlich aus der Hochphase der Band, der ich die drei Alben LET ME COME OVER, BIG RED LETTER DAY und SLEEPY EYES zurechnen würde. Hits wie dem unvermeidlichen Soda Jerk, Larry, I’m allowed, Tangerine, Mineral wurden ältere Songs wie Birdbrain zugemischt und einige Ausflüge in das aktuelle Album JUMP ROPE unternommen. Die Ansagen des Trios gingen selbstironisch mit dem eigenen Alter ins Gericht oder mit denen des Publikums, was erstaunlicherweise in den ersten Reihen über deutlich jüngere Geburtsjahre verfügte als die Erscheinungsjahre der oben angesprochenen Alben. Insgesamt herrschte gute Stimmung. Dabei stellte sich Bassist Chris Colbourn als Stimmungskanone heraus während Sänger Bill Janovitz nach wie vor über diese einzigartige Stimme verfügt, die ein Alleinstellungsmerkmal der Band ist.