Das Film Festival Cologne (FFCGN) 2024 – einst als prestigeträchtiges Schaufenster für internationale Filmkunst gestartet – droht sich in einen Sumpf aus Vorwürfen und Skandalen zu verwandeln. Doch statt aufzuklären, scheint man sich hier lieber hinter dem kölschen Grundgesetz „et hätt noch immer jot jejange“ zu verstecken und die Angelegenheit einfach auszusitzen.
Ist das Festival inzwischen nur noch eine Abspielstation für „Tatort“-Folgen, Förderfilme, die sich niemand freiwillig anschauen wird und für Serien, die z.B. von Paramount Plus nicht einmal für ihre Zuschauer freigegeben wurden? Welche Filme aus dem Wettbewerb „Made in NRW“ haben in den letzten Jahren überhaupt eine Kinoauswertung erfahren?
Schwere Vorwürfe gegen die Festivalleitung – und niemand will es hören?
Während das Programm des Festivals international renommierte Regisseure wie Raoul Peck oder aufstrebende Newcomer anpreist, überschattet ein tiefgreifender Skandal die diesjährige Ausgabe. Könnte es sein, dass das wahre Problem weniger die künstlerischen Ambitionen, sondern vielmehr der „toxische Arbeitsplatz“ hinter den Kulissen ist? Bereits vor einigen Wochen wurden schwere Vorwürfe gegen Festival-Chefin Martina Richter laut: Mobbing, Scheinselbstständigkeiten und eine toxische Arbeitsatmosphäre. Nun melden sich sogar aktuelle Mitarbeiter zu Wort und bestätigen diese Vorwürfe – wie konnte es so weit kommen, ohne dass die Förderer einschritten?
Man fragt sich unweigerlich: Warum ist die öffentliche Kulturförderung blind gegenüber den alarmierenden Berichten über das Arbeitsklima beim FFCGN? Der Verdacht auf Scheinselbstständigkeit und willkürliche Zahlen im Rahmen von Fördermitteln steht im Raum – und dennoch scheint die Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln und die Film- und Medienstiftung NRW ungebrochen. Wurden hier Steuergelder für ein Festival missbraucht, das nicht nur künstlerisch, sondern auch moralisch auf wackeligen Beinen steht?
Eine Glaubwürdigkeitskrise im Kulturbereich?
Prominente Namen wie Udo Kier, Raoul Peck und internationale Filme aus Krisenregionen sollen für mediale Aufmerksamkeit sorgen. Doch wie glaubwürdig kann ein Festival sein, das von seinen eigenen Mitarbeitenden als „toxisch“ beschrieben wird? Selbst das renommierte Kurzfilmfestival Köln (KFFK) hat inzwischen seine Teilnahme zurückgezogen – als klare Stellungnahme gegen die „Werte“, die beim FFCGN offenbar nicht vertreten werden.
Es lässt sich kaum leugnen, dass unabhängige Filmprojekte und internationale Regiegrößen weiterhin Präsenz zeigen – aber zu welchem Preis? Ist das Festival letztlich nur ein gut geförderter Selbstzweck, der einseitig und willkürlich Gelder verteilt, während Mitarbeiter darunter leiden?
Fördergelder im Fokus: Korruption in der Kulturszene?
Die brisante Frage drängt sich auf: Könnte das Film Festival Cologne symptomatisch für eine tiefergehende Korruption innerhalb der deutschen Kulturszene stehen? Gerade in Zeiten, in denen politisch rechte Strömungen zunehmen, wäre ein solches Festival eigentlich prädestiniert, ein klares Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen. Stattdessen geraten die Strukturen selbst ins Zwielicht – ein weiterer Fall von Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft im deutschen Kulturbetrieb?
Und was bedeutet das für die Förderer? Haben das Land NRW, die Stadt Köln und die Film- und Medienstiftung tatsächlich genau hingesehen? Oder wurde die Skandalisierung als „interne Angelegenheit“ abgetan, um den eigenen Ruf zu wahren?
Eins ist klar: Diese Debatte wird nicht mit dem Ende des Festivals verstummen. Doch die große Frage bleibt: Werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen? Oder wird das Ganze in typischem Kultur-Jargon untergehen, wo viel geredet, aber wenig gehandelt wird?
Wir werden nach dem Festival einen weiteren Bericht platzieren, der sich mit genau diesen Fragen beschäftigen wird. Diesen Text veröffentlichen wir aber mal besser unter dem Autorennamen „Redaktion“, denn vielleicht brauchen wir auch mal eine Förderung. Hah!
Das Programm findet ihr hier. Und diese Paramount-Serie „ZEIT VERBRECHEN“ soll übrigens Bombe sein!
Foto: ZEIT VERBRECHEN – Der Panther