Samstag kommt DESTROYER ins Luxor. Manche werden sagen: schon wieder nur dieser kleine Raum. Andere: immerhin, besser als gar nicht. Dan Bejar ist seit Jahren jemand, der große Songs ohne großes Tamtam liefert. Manche Städte belohnen das, Köln bewahrt die Übersicht. Um es mal vorsichtig zu formulieren.
Während DESTROYER in anderen Städten auf der aktuellen Tour mit Eleonore Friedberger im Gepäck locker Hallen wie das Lido in Berlin füllt, spielt Dan Bejar nach einem kurzen Ausflug ins Gebäude 9 wieder im Luxor. Genau wie bei seinem Konzert am Tag nach dem Bataclan-Attentat. Das war kein Abend für große Gesten, und es wurde gottseidank auch keiner daraus gemacht. Wer da war, weiß es. Mehr muss man nicht sagen.
Diesmal ist es schlicht die Terminlage. Das Week-End Festival nimmt einen Teil des Publikums auf, das sonst hier wäre. Man kann aber auch (so mache ich es) erst zu DESTROYER und später zu A GUY CALLED GERALD ins Jaki gehen. Nur so als Tipp! Hah!
Das neue Album „Dan’s Boogie“ ist wieder so eine Platte, bei der man sich fragt, warum man eigentlich immer noch überrascht sein soll, dass jemand einfach seiner Arbeit nachgeht. Keine Neuverkabelungs-Story, kein „jetzt mit Gitarren“ oder „WAU, ein Saxofon“. Gut, das mit dem Saxofon hatten wir im Fall von DESTROYER ja auch schon mal. Die neue Platte klingt halt wie DESTROYER klingt, nur eben im Jetzt. Sogar ziemlich im JETZT! Wer das enttäuschend findet, hat die falschen Erwartungen. Wer es mag, wird wieder etwas finden, das bleibt.
Apropos Klang: Spotify hat mittlerweile einen Modus für CD-Qualität. Man sollte den einschalten. Nicht wegen audiophilem Missionarstum, sondern weil (diese) Musik davon profitiert, wenn sie nicht durch eine Milchglasscheibe muss. „Hydroplaning Off the Edge of the World“ eignet sich gut als 320-kbps-vs-FLAC-Test. Bluetooth-Hörer können hier weitergehen. Kabel ist besser. Keine Wissenschaft.
Support kommt am Samstag von THE WEATHER STATION. Tamara Lindeman kann Songs so ruhig vortragen, dass man irgendwann vergisst, dass sie überhaupt begonnen haben. Das ist als Vorprogramm zwar nicht so erregend wie ein Kurzkonzert von der abwesenden Eleonore Friedberger. Aber man lässt sich doch gerne überraschen. Friedberger ist halt an den anderen Abenden dabei. Köln bekommt die exklusive Version. Kann man auch als Vorteil sehen. Bestimmt!
Tickets gibt es hier.
Foto: Nic Bragg







