Quasi-Heimspiel hieß es am Sonntagabend in Düsseldorf und beim Klang der Bierflasche jubelte die Menge den jungen Viersenern vor ihnen zu. Es geht nicht, wie man nun meinen könnte, um ein Fußballspiel der Amateurliga, sondern um ein Konzert von Beat!Beat!Beat!, die im Rahmen ihrer Tour auch im Rheinland, unweit ihrer Heimat gastieren und das Publikum bereits mit ihrem zweiten Lied “We Are Waves“, das unter anderem durch das ungewöhnliche und viel zu selten verwendete Instrument Bierflasche seinen unverwechselbaren Charakter erhält, in Feierlaune versetzen. Neben bekannten und geliebten Songs wie diesem, bekommen die Besucher auch eine Menge an neuem Material auf die Ohren, kommt dieses doch im Herbst in Form eines neuen Albums auf den Markt und soll zunächst nun live ertestet werden. “Graveyard“ oder “I See It Glisten“ nennen sich diese brandneuen Stücke beispielsweise. Fraglich ist, ob dieser Live-Test positiv ausfällt. Das Publikum scheint sich auf Ihre Lieblingshits gefreut zu haben und weiß mit den unbekannten Songs so erstmal nichts anzufangen. Zum Ende des regulären, 30-minütigen Sets, kommen die Konzertgänger jedoch noch auf ihre Kosten. Schon am ersten Ton erkennen sie “Stars“, das unverzüglich umjubelt und betanzt wird. Eine enorme Steigerung des Zujubelns findet das darauf folgende und letzte Lied des Sets “Fireworks“. Das Publikum tanzt und klatscht ausgelassen mit. Mitgesungen wird sowieso und die Bridge kann Sänger und Gitarrist Joshua getrost dem Publikum überlassen, das mit ihren „Fireworks, Fireworks“-Chören locker mit seiner durch das Mikrophon verstärkten Stimme mithalten kann. Neben diesem Mega-Hit, den Beat!Beat!Beat! ja schon in frühester Phase fabrizierten, haben es die unter die Setlist gemischten neuen Songs wirklich schwer und man betrachtet die euphorischen Reaktionen mit gemischten Gefühlen, wünscht man der jungen deutschen Indie-Hoffnung doch nur das Allerbeste.
Kaum sind die Jungs von der Bühne, erscheinen sie auch schon wieder, um das Publikum mit ihrem Encore “Late On A. M.“ zu beglücken. Nach dem Hit “Fireworks“ hat Bassist Tim es wirklich schwer, mit dem sehr gefestigtem und starkem Sound des Vorgängerliedes mitzuhalten. Was auf der Platte als leidende, von Liebeskummer geplagte Stimme rüberkommt, wirkt live leider lediglich dünn. Ganz im Gegensatz dazu schafft es der dann wirklich letzte Song des Abends “You’re Designer“ so klar und klangvoll das Düsseldorfer Zakk einzunehmen, als hätten sich eine High-Class Hi-Fi Anlage mit den groben Endorphin-Schüben eines Live-Gigs gepaart.
Nach knapp 45 Minuten Set winkt Drummer Marius verhalten dem Publikum zu und Sänger Joshua wünscht allen einen guten Heimweg.
Hard To Cherish
We Are Waves
Graveyard
Light Heavy Rapture
Too Short to Bide
Bravery
I See It Glisten
Stars
Fireworks
Late On A. M.
You’re Designer
Fotos vom Konzert; Fotograf: Jan Ferno