Das diesjährige Phono Pop bot wirklich alles, was das Festivalherz verlangt. Feinste Acts begeisterten die Besucher am Freitag in punkiger und am Samstag in Singer-Songwriter Manier. Auch Petrus spielte nicht nur mit, sondern setzte für die Rüsselsheimer sogar noch einen drauf. Bei Temperaturen die schon fast an der 40 Grad Grenze kratzten, freuten sich die Besucher nicht zuletzt über die spontan installierten Duschen, die zwischen den heißen Bühnenshows für die nötige Abkühlung sorgten. Unsere Reporterinnen Juli und Verena waren für euch exklusiv dabei, sammelten Eindrücke der Bands, sprachen mit 3 von ihnen im Interview und schnappten sich Veranstalter Carsten Roth für eine kleine Einschätzung von seiner Seite aus.
Neben Urlaub In Polen eröffneten die Darmstädter Elektroniker von Fnessnej das Phono Pop 2010 und stimmten das Publikum klanglich mit einem ordentlichen Unterhaltungswert auf das Publikum ein. In ihren Track “Fortress Of Vier“ könnt ihr übrigens in unserer Video-Doku reinhören.
Der absolute Abräumer des Freitags war ganz ohne Zweifel die amerikanische Band HEALTH, die sich kurz nach der Veröffentlichung Ihres Albums DISCO II in der hessischen Provinz die Ehre gaben. In den dämmrigen aber nicht minder warmen Abendstunden sorgten noch Turbostaat sowie Get Well Soon für ordentliches Feierambiente auf der großen Bühne. Ungeachtet der späten Stunde trotzten die Musikliebhaber vor der Klangkantinenbühne dann noch einmal der von der Hitze hervorgerufenen Erschöpfung und pogten gepflegt zu den rohen Klängen der kanadischen Japandroids. Bei ihrem vorerst letzten Auftritt in Deutschland für dieses Jahr, waren Brian King und Dave Prowse in absoluter Hochstimmung und animierten das Publikum zum hemmungslosen Abrocken, dem zu guter letzt sogar die Lichtanlage zum Opfer fiel.
Nach diesem fulminanten Freitag und der gelungenen After-Show Party war den Festivalgängern eine kleine Verschnaufpause gegönnt, traten Rokoko als erster Act doch erst um 15:30 Uhr auf die Bühne. Frisch ausgeruht und wahrscheinlich vom kühlen Nass des nahe gelegenen Waldschwimmbads erfrischt, trudelten die Musikfans am Nachmittag wieder ein, um sich von den lyrischen Texten von I Am Kloot beflügeln und von den absolut pogo-baren Songs der Flashguns in Tanzlaune versetzen zu lassen. Beide Bands nahmen sich die Zeit, um unsere Fragen in Interviews zu beantworten. Spontan reihten sich in den Reigen der Interviewpartner noch die isländischen Jungs von Who Knew ein. Alle Interviews bekommt ihr dann bald hier zu beschauen. Der Samstagabend endete mit einer leicht verspäteten, aber dennoch überragenden Show der Schweden von Friska Viljor, einer gelungenen After Show Party und zahlreichen zufriedenen Phono Pop Besucher, die sich sicherlich schon auf das nächste Jahr freuen, dann wahrscheinlich wieder im gewohnten Ambiente der Festung Rüsselsheim.