Britische Indie-Pop Bands gibt es wie Sand am Meer – umso wichtiger für eine solche sich hervorzuheben. The Official Secrets Act passen genau in dieses Raster, doch schon beim ersten Anhören ihres Debüts Understanding Electricity merkt man, dass die Jungs es nicht darauf angelegt haben besonders Indie zu klingen oder gar irgendwelche Klischees zu erfüllen.
Unbeschwerte Synthesizer treffen auf wehmütigen Text, wie gleich beim allerersten Lied dieser Platte namens „Mainstream“. Traurige Gitarren kreuzen sinnlose Texte, was bei dem Song „The Girl from the BBC“ schnell deutlich wird, ein absolutes Highlight dieses Albums. Nach einigen „I like her, she likes me“s des Sängers Tom Burke fragt man sich ernsthaft, wie viele Mitsing-Parts in diesem Lied noch vorkommen, doch genau da werden diese durch rein instrumentale Klänge abgelöst.
Und gleich das nächste Stück lässt zweifeln ob dies die gleiche Band ist wie bei dem davor. Hier klingen sie sehr ruhig und mehrstimmig à la Maccabees. Doch zur Veranschaulichung der Vielschichtigkeit einer Lasagne geht es ab der Hälfte des Liedes richtig ab und die Unbeschwertheit eines kleinen verliebten Jungen zieht sich weiter durch die CD. So auch beim Ohrwurm „Hold the Line“, hier sind es vor allem die eingängigen Gitarrenriffs, die dies zu einem äußerst einprägsamen Lied machen.
Aber auch Geigen erzeugen Spannung und eine gewisse Wehmut in einigen Teilen, so vor allem bei der Nummer „Momentary Sanctuary“. Hiermit zeigt das Quartett noch einmal wie vielschichtig es ist.
Textlich nicht immer überzeugend doch absolut erfrischend, das Thema ist meistens Mädchen zu erobern und -wie sollte es anders sein – zu lieben.
Fazit: Musik zum laut drehen, einige Songs zum Mittanzen, einige für einen freien Sommertag.
VÖ: 30.03.2009; One Little Indian
Tracklist:
01. Mainstream 9/10
02. So Tomorrow 7/10
03. The Girl From The BBC 9/10
04. Little Birds 7/10
05. Hold The Line 7/10
06. A Head For Herod 6/10
07. Momentary Sanctuary 7/10
08. Bloodsport 8/10
09. Victoria 7/10
10. December 7/10
11. Under The Flightpath 6/10
Durchschnitt: 7,3
Gesamteindruck: 8