Tina Dico – Welcome Back Colour

In Dänemark ist Tina Dico längst ein Superstar. Dort füllt sie mit ihren Konzerten jede Tribüne, während sie hierzulande immernoch als Geheimtipp gehandelt wird. Und das, obwohl Hits wie „Count to Ten“ oder „On the Run“ auch schon in hiesigen Radios rauf und runter gespielt wurden. Mit „Welcome Back Colour“ kommt nun ein Album auf den Markt, das eigentlich nichts anderes ist als ein Best-Of. Warum auch nicht. Immerhin begann sie als 15-Jährige ihre Musikkarriere und veröffentlichte als Solokünstlerin nicht weniger als 6 Studioalben sowie den Soundtrack zum Film „Oldboys“. Ihre Musik kommt nicht aus der Mode, ist nicht abgehoben und bewegt sich irgendwo zwischen Folk und Pop.

Wer sich „Welcome Back Colour“ zulegt, sollte auf die Special Edition zurückgreifen. Die erste Disk des Doppelalbums „Welcome Up“ beherbergt 14 Songs, die allesamt von ihrer Band begleitet werden und sich eher „Mainstreampop“ nennen lassen müssen. Dennoch zeigen sie, dass die Musik der Dänin experimenteller und vielschichtiger geworden ist, anstatt ewig auf staubigen Folkpfaden zu treten. Auf „Welcome Down“ finden sich zahlreiche Akustikversionen bekannter Stücke. Hier offenbart sich Tina Dicos starke Stimme, die teilweise von Teitur („Let´s Go Dancing“) und Instrumenten- und Ideen-Multitasker Helgi Jonsson („Waltz“) begleitet wird. Insgesamt sind nur drei der 26 Tracks Neuheiten, der titelgebende Opener und die Songs „Instead“ und „Paper Thin“, aber die neuen Arrangements der „alten“ Perlen versüßen den Hörgenuss definitiv und beweisen, dass es sich nicht um eine flache, lieblos zusammengestellte Kollektion handelt, sondern um eine durchaus empfehlenswerte Bereicherung in jedem Plattenschrank.

Ab Oktober ist die Künstlerin dann auch wieder für einige Shows in Deutschland und Österreich. Man sollte sich allerdings beeilen, viele Tickets gibt es nicht mehr. In Köln und Hamburg gibt es bereits Zusatzshows.

VÖ: 24.09.2010 / Finest Gramophone

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