Wer The Intersphere schon zu Zeiten des ersten Albums S.O.B.P. kannte – damals noch unter dem Bandnamen Hesslers aufgenommen – der hat an diesem Montag Abend sicherlich etwas vermisst. Genau! Die inoffizielle Bandhymne „s.o.b.p.“ wird fein im Schrank stehen gelassen. Dafür gibt es das Feinste, was das aktuelle Album INTERSPHERES><ATMOSPHERES zu bieten hat und man passt sich so den sphärischen Klängen und dem effektierten Gesang der gleich darauf die Bühne betretenden Karnivool an.
Nach schier endlos wirkendem Umbau und unzähligen Soundkorrekturen am Mischpult geht es um Punkt 22Uhr los. Die fünf Australier laufen auf und das nahezu ausverkaufte Luxor jubelt. Anscheinend hat das Quintett mit dem Zweitwerk SOUND AWAKE und der Frühjahrstour 2010 einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so dass sich jeder im Raum auf die folgenden gut 80 Minuten freut.
Auch wenn das Gründungsjahr bereits auf 1997 beziffert wird, finden sich erst ganze zwei Longplayer in der Diskografie der Band. Dafür sind diese aber mit ausgeklügelter Präzision und Liebe zum Detail entstanden. Nicht umsonst hagelte es eine Auszeichnung nach der anderen im Heimatland Down Under. Neben Songs wie „All I Know“, „Simple Boy“ und „New Day“ vom neuen Album SOUND AWAKE finden sich zur Freude der buntgemischten Zuhörerschaft auch einige alte Stücke vom Vorgänger THEMATA. Live umgesetzt wirken jegliche Passagen noch energiegeladener und mitreißender als auf Platte gepresst.
Karnivool schaffen es über eine Stunde lang alle Anwesenden mit einem wohlig-warmen Melodienband aus schnellen Gitarrengriffen, treibenden Drums und kraftvollem Gesang einzuwickeln. Derart gut verpackt, war selbst der verschneite Heimweg gut auszuhalten.
Fotos vom Konzert, Fotografin: Verena A.
The Intersphere
Karnivool