Ob Dänen nun für ihre Zuverlässigkeit oder Pünktlichkeit berühmt sind oder ganz das Gegenteil der Fall ist, lässt sich nicht so leicht herausbekommen, sicher ist allerdings, dass die Verspätung der Striving Vines am Mittwoch dem Publikum nicht die Vorfreude auf die Newcomer aus Dänemark verdorben hat. Allerdings wurde in der Wartezeit auch klar, dass es sich bei den Dänen wohl noch um einen mega Geheimtipp handelt, denn so richtig wollte sich die Kölner „Lichtung“ trotz extra Zeit nicht füllen.
Doch die, die es in den Kellerclub geschafft haben, wurden von den Kölnern von Wunsch WG mit ihrem viel verheißendem deutschsprachigen Pop in den Abend eingestimmt. Prägnant ist hier ganz sicherlich Sänger Marcs Stimme, die sich in Sachen Festigkeit nicht vor den Großen wie in etwa Johannes Strate verstecken muss. Energische Sounds, gepaart mit eingängigen Popmelodien füllen den Raum – das Bild auf der Bühne wird sich dem, was Wunsch WG so akustisch zu bieten hat, noch anpassen. Denn zum Glück steht bei der Musik das Klangliche im Vordergrund und die Mitglieder der Wunsch WG ganz bestimmt erst ganz am Anfang ihrer Karriere.
Nach einem kurzen Change Over nehmen dann die Dänen die kleine Bühne in Beschlag. Mit „Haven’t You Heard“ kann Sänger Jonas Miller direkt seine so prägnante wie feste Stimme unter Beweis stellen. Was genau hinter dem Phänomen steckt, das vornehmlicher Weise Skandinavier so gut mit zu bringen wissen und das die Melodien sich tief ins Gehirn fressen lässt, wird wahrscheinlich nie so ganz enträtselt werden. Doch auch die jungen Herren von den Striving Vines schaffen es gerade live, das Publikum komplett in ihren Bann zu ziehen. Die Akustik scheint perfekt und die Songs, die schon auf dem in Deutschland gerade ganz frisch erschienenen Album CAN’T WIN THEM ALL so wunderbar rund und voll daher kommen, präsentieren sich live noch einmal von einer anderen Seite. So könnte man sich bei den Bassklängen, die Jonas bei „Circles“ anschlägt, in sich selbst verlieren und in alle vier dänischen Jungs geradewegs verlieben.
Auch einen neuen Song bekommt das Kölner Publikum geboten. „Wait For It“ reiht sich ganz mühelos in seine Vorgänger ein und lässt die Vorfreude auf weitere Werke der Striving Vines steigen.
Nach einem viel zu kurzen Set verlässt die Band nach „Too Much Wine“ – und leider gänzlich ohne Zugabe – die Bühne. Allerdings nicht, ohne vorher auf die Bar, ihr Merch und ihre Anwesenheit zwecks Genusses des ein oder anderen Kölsches zu verweisen.
Haven’t You Heard
Bitter / Sweet
The Ship
Circles
Wait For It
Anything Goes
Hard Drive On Standby
Colder Than Icecream
Too Much Wine
Bilder vom Konzert; Fotografin: Julia Laacks
Wunsch WG
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Striving Vines
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