James Blake – James Blake

Was für eine wahnsinnige Stimme! Das war das erste, was uns in den Sinn kam, als wir das gleichnamige Debütalbum des 22-jährigen Londoner James Blake auf dem Tisch liegen hatten.
Scheinbar taktlose Beats, Bässe jenseits der 40 Hertz-Marke, das Ganze abgerundet mit stilvoll eingesetzen Klavierakkorden, gefolgt von absoluter Stille… All dies begleitet von der fragilen, aber ebenso souligen Stimme des jungen Künstlers.
Ergebnis: Die erste große Elektroplatte 2011, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht.

James Blake ist bereits 2009 mit einer EP namens AIR & LACK THEREOF an den Start gegangen, bei der seine Stimme jedoch auf einen Satz begrenzt ist und von durchgemorphten Samples überdeckt wurde.

Anders beim aktuellen Album. Die Stimme, die den Anschein erweckt, dass sie jeden Moment wegbrechen könnte, wie ein morscher Ast, schiebt sich deutlicher in den Vordergrund, ohne dabei aufdringlich zu wirken und den Rest der Musik in den Schatten zu stellen.
Dies gelingt ihm, indem er bei Songs wie „The Wilhelm Scream“ einfach nach und nach eine Wand aus Synthesizern und Lärm auffährt, sodass die Stimme langsam beginnt zu verschmelzen, um dann mit einem Becken-crescendo abzuschließen und seine Stimme glasklar im Scheinwerferlicht ausklingen zu lassen.

Den Startschuss gab er mit „Limit To Your Love“, eine Coverversion des Songs vom Feist-Album THE REMINDER. Der wohl erste Track, bei dem die Vocals nicht durch den Drehwolf gepresst werden.
Hierbei schafft er einen genialen Gegenpol zu den Sub-Bässen, die einem beinahe die Tränen in die Augen treiben.

In nächster Zeit wird man sicherlich noch sehr viel von diesem aufstrebendem Künstler hören und es lohnt sich, das gleichnamige Album schnellstens im nächsten Musikgeschäft zu ergattern, bevor es vergriffen ist.

VÖ: 04.02.2011; Atlas / A&M

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