Lange vorbei sind jedoch die Zeiten, als „Soda Jerk“ im Zuge der Grunge- und Alternative-Welle 1993 sogar ein kleiner Hit auf MTV war (ja, auch das gab es mal abseits von „Jackass“ & Co.). Seit einer gefühlten Ewigkeit hörte man wenig bis gar nichts bemerkenswertes mehr von Bill Janovitz, Chris Colburne und Tom Maginnis. SKINS ist erst das zweite Album, das Buffalo Tom nach fast zehn Jahren der Inaktivität über ihr eigenes Label im Vertrieb von RCA herausbringen – verlernt hat das Trio in der Zeit aber nichts. Denn auch diesmal besinnen sie sich auf ureigene Stärken: Mal rocken die Gitarren kräftig, gerne ergänzt von satten Orgelflächen im Hintergrund. An anderer Stelle werden ganz sanfte Töne angeschlagen und die eine oder andere feine Ballade ausgepackt.
Immer wieder beweisen Janovitz und seine Kumpanen dabei Ohrwurmqualitäten, allen voran das unvergleichlich charmante „Don’t Forget Me“, das mit der bezaubernden Stimme der schon fast vergessenen Tanya Donelly (Throwing Muses, The Breeders) als Unterstützung aufwartet. Im Endeffekt hätte „Skins“ auch schon vor fast 20 Jahren genau so veröffentlicht werden können. Komplett vorbei an sämtlichen Trends moderner Indie-Pop- und -Rockmusik spielen Buffalo Tom ihren Stiefel herunter, wie sie es schon seit Beginn ihrer Karriere getan haben. Und irgendwie kann und will man ihnen das auch gar nicht vorwerfen, schließlich braucht man im Leben ab und zu auch einfach mal Konstanten.
VÖ: 04.03.2011; Scrawny / ADA / Warner
Tracklist:
01. Arise, Watch 7/10
02. She’s Not Your Thing 6/10
03. Down 8/10
04. Don’t Forget Me 8/10
05. Guilty Girls 7/10
06. Miss Barren Brooks 6/10
07. Paper Knife 6/10
08. Here I Come 8/10
09. Lost Weekend 7/10
10. The Hawks & the Sparrows 6/10
11. The Big Light 7/10
12. The Kids Just Sleep 7/10
13. Out of the Dark 6/10
Durchschnitt: 6,85
Gesamteindruck: 7/10