Schranz-Meister Chris Liebing hat auf seiner zweiten Platte für Mute, wieder eine unterhaltsame Klangexpedition zusammengestellt. Wie auf dem 2018er Werk „Burn Slow“ sind auch hier wieder einige Gäste am Start.
Unter anderem auch wieder der im letzten Jahr, bei einem Autounfall tödlich verunglückte Miles Seaton. Ob die Gäste für eine höhere Qualität des Albums sorgen, muss jede/r selber entscheiden. Auf der letzten Platte wurden die Texte eher gesprochen. Jetzt wird sogar richtig gesungen. Die Texte sind jedenfalls, äh, wie soll man es sagen? Leute aus der Elektroszene haben wahrscheinlich über viele Jahre kiloweise Tabletten und bulgarisches Marschierpulver eingeworfen. Jedenfalls sind die Texte nicht so wichtig.
Die zehn Tracks laufen ohne irgendwelche gefühlte Längen schnell durch. Wozu man die Musik gebrauchen kann? Zum Tanzen eher weniger. Das ist eher so eine Musik, die man als Soundtrack verwenden kann, wenn in Serien attraktive und junge Grosstädter beim gut aussehen auf einem Parkdeck (in deutschen Serien) oder auf einem Hochhausdach (in Ami-Serien), von einer Drohne aus gefilmt, in Zeitlupe gezeigt werden. Teile der Platten eignen sich auch für After Hour Orgien. Also für jeden was dabei.
VÖ: 19.11.2021/ Mute (Pias)
Tracklist: Fault Line (feat. Miles Cooper Seaton)/ Patterns (feat. Maria Uzor)/ 10 West/ Circles (feat. Tom Adams)/ Something Half Way/ Another Day (feat. Polly Scattergood)/ Cause & Effect/ Whispers and Wires (feat. Ladan)/ Hollow Town (feat. Tom Adams)/ Closedown
Ohr d’Oeuvre: 10 West/ Something Half Way/ Whispers and Wires (feat. Ladan)
Unsere Wertung: 7/10