Wer gehofft hatte, dass im Jahr 2003 mit der Veröffentlichung des Albums „15 neue DAF Lieder“ (das nicht ohne Grund auf den Streaming-Portalen unveröffentlicht ist) der künstlerische Tiefpunkt der DEUTSCH AMERIKANISCHEN FREUNDSCHAFT erreicht wäre, muss beim Anhören der heute veröffentlichten Platte „Nur Noch Einer“ feststellen, dass es noch schlimmer geht.
Der sympathische Robert Görl hatte noch einige Sequenzen aus glorreichen Tagen auf der Festplatte, die jetzt mit Hilfe der Produzentin Sylvie Marks ausproduziert wurden. Die vorab veröffentlichte Nummer „Kunststoff“ läuft seit Tagen in Dauerrotation bei radioeins. Wie gesagt: Robert Görl ist ein sehr netter und liebenswerter Zeitgenosse. Man würde ihm den Erfolg und einen späten Triumph so sehr wünschen. Aber das Album ist leider ein Total-Ausfall. Das beste Lied der Platte ist „Nur noch einer“ – das letzte Stück. Das beste, weil danach keins mehr kommt.
Die meisten Sachen überschreiten die Grenzen zur Selbstparodie. Bei „Loslassen“ könnte man sich erst in einem HGich.T Track, den Dietrich Kuhlbrodt vertont hat, vermuten. Aber hier gibt es keinen doppelten Boden oder eine Meta-Ebene. Es ist einfach nur traurig und man möchte nach dem Anhören der Platte nur noch duschen und danach nie wieder ein Wort über dieses Album verlieren.
VÖ: 26.11.2021/ Grönland Records & GoodToGo
Tracklist: Erste DAF Probe/ Im Schatten/ Kunststoff/ Wir Sind Wild/ Das Pur Pur Rot/ Gedanken Lesen/ Du Bist So Zart/ Ein Kind Aus Dem Ratinger Hof/ Loslassen/ Neue Welt/ Kein Ausweg/ Es Muss Ans Licht/ Holland Road/ Das Geschenk/ Nur Noch Einer
Unsere Wertung: 0/10