In dieser Woche startet nun endlich der dritte Zyklus, bei dem unter Pandemiebedingungen Konzerte veranstaltet werden. Ab dem letzten Hochsommer dachte man, dass eigentlich (bis auf das Fehlen von Bands aus Übersee) eine gewisse Normalität zurückgekehrt wäre. Die Omikron-Varianten haben uns eines Besseren belehrt. Bis zum 20. März gibt es noch einige besondere Auflagen, bevor sich die dringend benötigte Normalität bei Konzerten wieder einstellen soll. Und bei aller Vorfreude und Hoffnung, ist es doch völlig klar, dass die mehr als angeschlagenen Konzertveranstalter, eine weitere Unterbrechung des Konzertbetriebs zum Jahresende, nicht nochmal alle verkraften würden. Angesichts der aktuellen tagespolitischen Ereignisse, ist das Thema sicher nicht ganz oben auf dem Radar. Aber wir werden in der nächsten Zeit versuchen, von vielen Konzerten und ihrer Relevanz zu erzählen. Wir sind davon überzeugt, dass Livemusik gerade so wichtig ist, wie schon sehr lange nicht mehr.
Die deutsch-britische Musikerin ANIKA kommt für zwei Konzerte nach Ehrenfeld. Die Nachfrage war groß. Zwischen dem Hype um ihr 2010er Debüt und dem zweiten Album „Change“ vom letzten Jahr, hat die Wahlberlinerin in Mexico City mit Martin Thulin, Hugo Quezada und Amon Melgarejo das Bandprojekt EXPLODED VIEW initiert und zwei Alben und eine EP veröffentlicht. Mit dem gleichnamigen Titelstück der EP „Summer Came Early“ konnten sie einen veritablen Indiehit verbuchen. Die Produktion von „Change“ klingt direkter als der zugegeben unerreichte, verhallte Sound des Debüts. Zieht man von diesem jedoch die Coverstücke ab, befindet sich die aktuelle Platte zumindest auf Augenhöhe. Die vermeintliche Ziellosigkeit einiger Tracks birgt Potential für kathartische Liveversionen. Darauf kann man gespannt sein. Auf dem letzten Song von „Change“ befreit sich Anika von dem loop-basierten Songwriting ihres vorangegangenen Materials. Der finale Track „Wait For Something“ ist wahrscheinlich der schönste Song den Annika Henderson bisher geschrieben hat. Und vielleicht genau das Lied der Stunde.
Foto: Sven Gutjahr
Für die Zusatzshow am 10.03. gibt es noch wenige Resttickets.