In der inzwischen zwanzig Jahre andauernden Musikkarriere des in Kanada geborenen und in London lebenden Musikers Daniel Victor Snaith findet sich bis heute kein mittelmäßiger Output. Im Gegenteil: Hat der über siegelsche Modulformen promovierte Mathematiker doch seine Kunst im Laufe der Jahre immer mehr verfeinert und seinen Sound subtil fortentwickelt.
Seine ersten Veröffentlichungen unter dem Pseudonym CARIBOU enthielten noch naturverbundenen Frickelelektro angereichert mit psychedelischem Harmoniegesang, wie man ihn auch vom ANIMAL COLLECTIVE, bzw. PANDA BEAR bereits kannte.
Sein bis heute größtes Meisterwerk, stellt das 2010er Release „Swim“ dar. Wahrscheinlich gibt es nicht sehr viele Platten, die die beiden Welten, des Pop und der elektronischen Clubmusik, ansprechender und eingängiger in Einklang brachten. Spontan kommt eigentlich nur eine Platte in den Sinn, die dieses Talent ähnlich und auf Augenhöhe beherrscht: Das CARIBOU Album „Suddenly“ von 2020 – dessen Deutschland-Konzerte für April 2020 angekündigt waren. In Köln sollten CARIBOU eigentlich im E-Werk auftreten. Jetzt wird die Show im 400 Personen kleineren Carlswerk Victoria stattfinden. Bei einer Auslastung von 60%? Ist das bis zum 20.03. so? Ich kann diese Fragen nicht beantworten. Wir werden es am Dienstag sehen. Absurderweise kann man heute auch noch Tickets kaufen. Es braucht anscheinend noch viel Zeit, bis wir wieder normale Verhältnisse bei der Nachfrage bei Konzertveranstaltungen haben. Der Besuch am Dienstag lohnt sich definitiv – auch ein frühes Eintreffen: Macht den Support doch die großartige peruanisch-griechische Produzentin, Sängerin und Wahlberlinerin Sofia Kourtesis, deren Track „La Perla“ definitiv zu den musikalischen Großtaten von 2021 zählt.
Foto: Thomas Neukum