Kim Gordon ist zweifelsohne die wichtigste Protagonistin des Alternativ Rocks. Da besteht überhaupt kein Zweifel. Nach der Trennung von Thurston Moore und dem endgültigen Split von SONIC YOUTH im Jahr 2011, ist es aber keinesfalls ruhig um Gordon geworden. Im Gegenteil.
2012 geht sie mit Ikue Mori – Schlagzeugerin der No Wave Band DNA auf Tour. Im selben Jahr gründet sie mit Bill Mace das Noise-Guitar Duo BODY/HEAD; geht 2013 – nach Veröffentlichung des Debüts auf Matador Records – auf US-Tour. 2013 initiiert sie verschiedene Kunstprojekte. 2014 tritt sie sich in der Comedy-Show „Portlandia“ auf. 2015 veröffentlicht sie bei HarperCollins ihre Autobiographie „Girl in an Band“. Im selben Jahr tritt sie im deutschen Horror- und Coming of Age Film „Der Nachtmahr“ auf; an dessen Soundtrack sie ebenfalls beteiligt ist. Ebenfalls in 2015 nimmt sie mit dem Gitarristen Alex Knost unter dem Namen GLITTERBUST ein gleichnamiges Debütalbum auf. Und 2016 erscheint dann nach einigen Vorab-Stücken ihr Solodebüt „No Way Home“, welches auf den gleichnamigen und letzten Film von Chantal Akerman („Jeanne Dielman, 23 quai du Commerce, 1080 Bruxelles“) Bezug nimmt. Mit dieser Platte ist Kim Gordon nun auch auf Europa-Tournee.
Und wer vermutet, dass Gordon im Alter von nahezu 70 Jahren altersmilde geworden ist, befindet sich ebenfalls auf dem Holzweg. Schon im Jahr 2005, als SONIC YOUTH bei Rock am Ring einen kurzen Slot spielten, sorgten sie mit der Kompromisslosigkeit ihres Sets für eine kurze Unterbrechung des netten Festivalbetriebs und einige verängstigte Gesichter unter den Rockmusikfreund:innen in der Eifel, nachdem sie diese mit ihren markerschütternden Rückkopplungen konfrontiert hatten. Die Show, der am selben Wochenende ebenfalls anwesenden Trash-Heinis von SLAYER, hatte in Bezug auf die SONIC Performance, die Bedrohlichkeit einer Teletubby-Folge.
Köstlich sind auch die Kommentare Gordons über Kolleg:innen. Billy Corgan wäre weinerlich, Courtney Love eine Egomanin, Jeff Koons konnte keiner leiden und in Bezug auf die weinerlichen Texte der Lana Del Rey, empfahl sie der beliebten Heulboje gar das Äußerste („why doesn’t she just off herself?“). Wunderbar!
Für ihre Show am kommenden Montag im Gloria gibt es noch Tickets. Zu beachten ist, dass es pro Person maximal sechs Tickets gibt. Und diese nur personalisiert, aus Fairnessgründen und um einen Zweitmarkt zu vermeiden.
Tickets gibt es hier.
Foto: Natalia Mantini