Den englischen Musiker Charlie Cunningham als einen von vielen harmlosen Beischlaf-Soundtrack-Lieferanten abzutun, wäre grob fahrlässig. Bei seinem Konzert vor fünf Jahren im Kölner Gloria faszinierte Cunningham mit einer ungeheuren Trinkfestigkeit und einer sehr konzentrierten Spielweise die alle Anwesenden in den Bann zog. Wie besoffen Cunningham tatsächlich war, wollte man nach der auf deutsch vorgetragenen Bemerkung seines Supporting-Acts erstmal nicht glauben. Als sich Charlie dann jedoch bei den Zugaben kurz erhob, war sein Schwanken nicht zu übersehen. Was umso überraschender wirkte; war seine Performance doch makellos.
Auf seinem letzten im Frühjahr 2023 veröffentlichten Album „Frames“ wurde das Songwriting subtil erweitert, mit einem Modern Jazz und Neo-Klassik Einschlag. Das bedeutet in der Praxis: weniger Flamenco-Gitarre, mehr Klavier. Die Qualität seiner bisherigen Veröffentlichungen kann er damit locker halten. Man muss aber auch klar sagen, dass sich die ganze Kunst von Charlie Cunningham erst in der Konzertsituation so richtig entfaltet.
Das Konzertbüro Schoneberg bietet dazu jetzt vier Entfaltungsmöglichkeiten.
Foto: Bennie Curnow