Bei Olli Schulz läuft’s ja gerade richtig gut. Das neue Album ging direkt auf Platz 1 der deutschen Albumcharts. Die aktuelle Tour führt den Hamburger durch die großen Hallen der Republik. Alle ausverkauft! In manchen Städten (wie auch in Köln) direkt tageweise. Jetzt wird geerntet!
Unser Post zum Release wurde auf FB 220.000 Personen ausgespielt; bei 4.000 Followern nebenbei bemerkt. Ob da etwa Universal Music etwas Reichweite gekauft hat? Da muss man wohl jemanden fragen, der die FB-Business Seite auslesen kann. Unsere gesamte Redaktion fällt da schon mal raus.
Ist aber auch echt ne gute Platte geworden. Wahrscheinlich die beste seit dem beigen Album. Kenne aber auch nur die beiden. Haha! Bei einem der Versuche Fuß bei einem Major zu fassen – es muss um die 2010er Jahre gewesen sein – gab es mal einen echt bescheuerten Auftritt im Luxor. Da hat Schulz dann vor laufenden Kameras seine ausufernden Geschichten erzählt und ein wenig von den neuen Songs angespielt. Das Ganze wurde aufgenommen und beim Rausgehen sollte man noch was in die Kamera labern. Ich glaube das was ich damals gesagt habe, war noch armseliger als der ganze Abend. Na jedenfalls ist das Album dann logischerweise gefloppt. Was auch sonst! Bad Karma! Und dann gab es ein paar Monate später einen Benefizabend für KEINE AHNUNG WAS im Gebäude 9. Dort trat Schulz unter anderem auch auf. Die Zuschauer waren nicht exklusiv für den Chef gekommen und hatten eben keinen Bock auf seine Geschichten. Das wurde dann zu einer ziemlich unangenehmen Angelegenheit, für beide Seiten. Wahrscheinlich der Karriere-Tiefpunkt.
Im Jahr 2024 sieht die Sache völlig anders aus. Schulz ist definitiv immer noch die alte Labertasche von damals. Deswegen mag man ihn ja auch. Und auch unabhängig vom aktuellen Erfolg seines wirklich gelungenen Albums: Der Mann ist mit sich im Reinen und wirkt wirklich sehr ausgeglichen. Schulz musste in seinem Leben mit Sicherheit schon einiges an Scheiße fressen. Aber selbst nach einer halben Pulle Whiskey (nach Erhalt der guten Nachricht von der Chartposition) bleibt er heute auf dem Boden. Guter Typ!
Und noch was: Man hat auch schon ein paar andere Platten von ihm gehört. Seit Moses Schneider produziert sind die alle eigentlich immer gut. Ob es einen Bibo oder ein Farin Urlaub Feature gebraucht hat? Keine Ahnung. Schulz hatte aber Bock dazu. Genau wie sein „Metal am Mittwoch“ Ding. Ich sag nur Lieblingsgitarrist: Gary Moore. Alta!!
Eigentlich sind alle Alben von Schulz ziemlich stabil. Das kann man ja mal verraten. Damals wurde Schulz nur von der insolvent gehenden EMI mit runtergerissen. Das Flopalbum trug den prophetischen Titel „Warten auf den Bumerang“. Der ist Schulz jedenfalls voll an die Birne geknallt. Aber er hat sich gut davon erholt. Auf das Konzert am Montag: Vorfreude Deluxe!
Foto: Winson