Ob das Genre des Conscious Raps gerade in der Krise steckt? Der Gegenpol zum sozialkritischen, politischen Hip-Hop – der Gangster-Rap – mag seit einigen Jahren omnipräsenter in den Medien und Streamingportalen sein. Ob Gangster Rap relevanter als Conscious Rap ist, kann klar verneint werden. Es waren ja schließlich die Alben von Künstlerinnen und Künstlern wie Kendrick Lamar oder Little Simz, die das Genre in der aktuellen Dekade vorangetrieben und dominiert haben.
Die afroamerikanische Aktivistin, Produzentin und Wissenschaftlerin Akua Naru gehört ebenfalls in diese Kategorie. Die seit Ende der 00er Jahre in Europa lebende Künstlerin hat am letzten Freitag ihr neues Album „All About Love: New Visions“ veröffentlicht. Und dieses wird sie am 16. April im Kölner Club Gloria mit ihrer formidablen Band live präsentieren. Das Album enthält auch ältere Tracks von ihr, die sie dafür neu arrangiert hat. Der Titel bezieht sich auf das gleichnamige Buch der 2021 verstorbenen Wissenschaftlerin und Schriftstellerin Bell Hooks, in dem diese den Zusammenhang von „White Supremacy, Capitalism and Patriarchy“ beschreibt. Wer Hip-Hop nicht nur nur die Verhandlung des Privaten, sondern auch noch weltverändernde Potentiale zutraut, ist bei Akua Naru auf jeden Fall richtig aufgehoben.
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Foto: Katja Ruge