Ganz im Gegensatz hierzu weisen “Cities That You’ve Burned“ wie auch “Southern Lights“ zumindest für unsere Ohren enorme Countryklänge auf. Was in den USA zum alltäglichen Radiosound gehört, klingt für uns eben fremd, kitschig und irgendwie nach alten Männern in dreckigen Spelunken. Doch glücklicherweise zieht sich dies nicht durch das gesamte Album, das in bester Singer / Songwriter Manier mit einem Schuss Soul daherkommt. Ganz unverkennbar hierbei ist Adams Stimme, die schon Two Gallants ihren Unverkennbarkeit verlieh und auch seinem Solowerk den richtigen Charakter gibt. Die Melodien der Songs lassen indes leider an Ecken und Kanten vermissen, die Stimme nimmt kein Reißaus, erlaubt sich keinen Ausrutscher in Form von Schreien, was dem Easy-Listening-Faktor der Platte allerdings keinen Abbruch tut. Vielmehr schmiegt sich diese an die Mannigfaltigkeit der Instrumentierung an, die von Streichern in “ The Cities That You’ve Burned“ über eine ukulelige Akustikgitarre (“Angeline“) bis hin zu Trompeten in “ With Vengeance Come“ reicht. Der Sound bleibt derweil klar wie ein frischer Sommermorgen, verstrickt sich nicht in den landläufigen Indie-Folk-Konventionen und legt sich wie Balsam über die Seele. Schön. Nur wären die berühmten Ecken und Kanten zum dran reiben auch sehr wohltuend gewesen.
VÖ: 01.04.2011 Saddle Creek / Cargo Records
Tracklist:
01. Praises In Your Name 9/10
02. Second Mind 8/10
03. With Vengeance Come 7/10
04. Heights of the Diamond 6/10
05. The Cities That You’ve Burned 8/10
06. Elderwoods 7/10
07. Southern Lights 6/10
08. Angelina 6/10
09. Everyday I Fall 8/10
Durchschnitt: 7,2
Gesamteindruck: 7,5