Lange war es still um die drei Jungs aus Liverpool, die 2007 mit ihrem Debüt mal so eben ein Album voller Clubhits aufgenommen hatten. Ganze drei Jahre hat es schließlich gedauert, bis wir Ende letzten Jahres ein Lebenszeichen in Form von neuen Songs des Trios bekamen. Und endlich erscheint Ende diesen Monats dann ihr Zweitwerk. Aber auch nach einer solchen Zeitspanne: ihre Songs erklingen noch immer regelmäßig in den Indiediscos. Noch immer flippt mindestens der halbe Club aus, denn stillstehen ist nicht bei den Wombats. Schon gar nicht live, wie sich an diesem Abend im Berliner Astra herausstellt.
Los geht es dann auch direkt mit etwas neuem: „Our Perfect Disease“. Das Publikum reagiert zunächst zurückhaltend und abwartend. Kein Wunder, kann doch kaum jemand das neue Material bis auf die bisher veröffentlichten Singles kennen. Doch schon der zweite Song rüttelt die Zuschauer wach und es ertönt aus allen Seiten: „If this is a rom-com/ Kill the director“. Schwierigkeiten das Publikum auf ihre Seite zu bringen, haben die Wombats von jetzt an jedenfalls nicht mehr, auch wenn natürlich ihre alten Hits wesentlich mehr gefeiert werden. Insgesamt wird eine runde Mischung alter und neuer Songs präsentiert, bei der niemand zu kurz kommt. Die neuen Wombatsstücke passen ebenfalls perfekt in die Setlist, fallen musikalisch – bis auf einen elektronischeren Einschlag – aber eben auch leider kaum auf. Alles sehr eingängig und tanzbar und auch ein gutes Stück ausgefeilter. Trotzdem, ein wenig mehr neue Ideen oder Variationen hätten dem Trio sicher nicht weh getan, Zeit genug haben sich die Herren ja gelassen. Sei’s drum, das Publikum hat Spaß und mit „Jump Into The Fog“ sowie dem ohrwurmlastigen „Tokyo (Vampires and Wolves)“ sind den drei Jungs wieder wunderbare Tanzhits gelungen. Und genau dafür werden sie von ihrem Publikum gefeiert.
Aber obwohl die Wombats live stets vorwärtstreibend und energetisch wirken, ihre Show erscheint an vielen Punkten heute Abend sehr routiniert. Bis auf Standartpublikumsansprachen kommt da nicht viel und auch sonst wirken die Songs an einigen Stellen schnell heruntergespielt. Nach weniger als einer Stunde sind sie auch schon fertig mit ihrem Set. Zur Zugabe gibt es neben „Anti-D“ den Hit, auf den alle hier gewartet haben: „Let’s Dance To Joy Division“. Und getanzt wird jetzt im ganzen Astra. Zu den Wombats. Danach ist Schluss für heute. Ein kurzweiliges Konzert, das es jedoch nicht schafft, tieferen Eindruck zu hinterlassen. Spaß hatten die Zuschauer augenscheinlich trotzdem.
Weitere Bilder zum Konzert, Fotografin Roxi K.
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