So kommt “The Shrine / An Argument” partiell sehr klagend daher, mit Streichern, die nach hinten psychedelisch ausufern, das Thema komplett ändern, sodass man sich die Augen reiben will, ob das, was einem da zu Ohren getragen wird, noch immer der gleiche Song ist. Mit einer Länge von über 8 Minuten schafft es Mr. Peckhold den Zuhörer zu unterhalten, ohne unglaubwürdig zu wirken. Vielmehr versteht er es, Geschichten zu erzählen. Mit seinen Worten. Mit Melodien. Geschichten, die beinahe fabelhaft wirken und sich doch so natürlich in den Alltag einweben. Es wundert nicht, dass Einflüsse der Band aus den 60ern und 70ern kommen und so der Anfang von “Sim Sala Bim“ leicht an Klassiker vergangener Tage wie etwa “Mrs. Robinson“ erinnert. Doch musikalisch sind Fleet Foxes nicht so einfach gestrickt. Im Vergleich zu ihrem selbstbetitelten Debüt fahren sie ein Dutzend neuer Instrumente auf, die nicht nur dem Folk-Fan das Herz aufgehen lassen. Von den bereits genannten Streichern reichen diese bis hin zum Marxophon, das dem Track “Bedouin Dress“ seinen orientalischen Touch verleiht. Gepaart mit Robins starker wie seichter Stimme und dem Americana Stil kann HELPLESSNESS BLUES ohne Zweifel als großartige Weiterentwicklung von einem ohnehin schon großartigen Debüt vor drei Jahren gelten. Unabdingbar sind hier sicherlich Pecknolds Songwriter Künste, die sich zum einen sicherlich wie oben bereits angeführt textlich, sicherlich aber auch in dem so unerwarteten wie perfektem Ende des Albums äußern, das mit der Textzeile “always going“ abrupt abreißt.
VÖ: 29.04.2011; Bella Union / Cooperative Music / Universal
Tracklist:
01. Montezuma 8/10
02. Bedouin Dress 7/10
03. Sim Sala Bim 7/10
04. Battery Kinzie 8/10
05. The Plains / Bitter Dancer 8/10
06. Helplessness Blues 7/10
07. The Cascades 6/10
08. Lorelai 8/10
09. Someone You’d Admire 6/10
10. The Shrine / An Argument 7/10
11. Blue Spotted Tail 6/10
12. Grown Ocean 8/10
Durchschnitt: 7,17
Gesamteindruck: 7,5
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