Die große Stärke von Friendly Fires sind butterweiche, ohrwurmhafte Melodien mit hymnenverdächtigen Refrains und verspielten Pop-Arrangements, dazu jede Menge elektronische Effekte und eine Mischung aus klassischem 80s-Appeal und spät-90er-House mit leichtem Kitschfaktor. Auf ihrem Erstling war es noch Megastar Prince, dem wieder und wieder gehuldigt wurde. PALA hingegen kommt weniger subtil, weniger gitarrenlastig, weniger funky daher. Hier überwiegen die Synthesizer und ein vorwiegend elektronisch geprägter Sound, der viel rasanter, sauberer und bombastischer wirkt als auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum 2008.
„Viel poppiger“ war dazu andernorts schon mehrfach zu hören. Aber mal ganz im Vertrauen: Pop-Appeal gab es seinerzeit von Friendly Fires auch schon reichlich. Nur nicht ganz so offensiv wie 2011. Denn da sind die drei Musiker aus der Nähe von London mittlerweile auf Tuchfühlung zu den großen Pop-Hymnen angelangt und legen mit PALA ein wirklich herausragendes Album nach, das vor Spielfreude strotzt und schwer mitreißend wirkt. Poppig hin oder her.
VÖ: 13.05.2011; XL / Beggars / Indigo
Tracklist:
01. Live Those Days Tonight 9,5/10
02. Blue Cassette 9/10
03. Running Away 9/10
04. Hawaiian Air 8,5/10
05. Hurting 8/10
06. Pala 8,5/10
07. Show Me Lights 8/10
08. True Love 9/10
09. Pull Me Back To Earth 8,5/10
10. Chimes 8/10
11. Helpless 7,5/10
Durchschnitt: 8,5/10
Gesamteindruck: 9/10
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