Warum wird eigentlich immer wieder erwartet, dass sich eine Band im Studio und auf der Bühne neu erfinden muss? Wer einmal die Looptroop (Rockers) um die Rapper Promoe, Supreme und Cosmic samt Produzent und DJ Embee gesehen hat, kann auf großartige Neuerfindungen pfeifen. Seit Jahren sorgen die nicht mehr ganz so jungen Herren von der Bühne aus für großartige Stimmung und schweißnasse Körper im Publikum.
Vorab gesagt: genau so spielt es sich auch diesmal an einem lauen Frühlingsabend im Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld ab. Während über den Köpfen von Zuschauern und Künstlern die Züge hinweg donnern, reißen die vier in rot gekleideten Schweden auf der Bühne sprichwörtlich die Hütte ab. Schon vorher haben die zwei Mädels von Serengeti mit ihrer Mischung zwischen Reggae, Dancehall und Dubstep für ordentlich Stimmung gesorgt und führen das als Backgroundsängerinnen und –tänzerinnen auf der Bühne problemlos weiter.
Looptroop Rockers, das bedeutet: drei Rapper an der Front, Producer Embee an den Drums nur knapp dahinter. Mehr als 12 Jahre gemeinsame Historie werden souverän auf die Bühne gebrettert, die Spielfreude nahezu unbegrenzt und alles im umfassenden Rahmen des aktuellen Albums PROFESSIONAL DREAMERS. Die Halle fast zum Bersten gefüllt, der Wärmezustand im Publikum ist nichts für Leute mit Berührungsängsten. Trocken kommt hier niemand heraus, denn zahlreiche Hommagen an die Hiphop- und auch Rockhistorie wollen gefeiert werden. Das heißt nicht nur 100 % auf der Bühne, sondern auch Disco Pogo im Publikum. Ohne Die Atzen, die vermisst heute keiner. Denn die Looptroop-Jungs spielen ihre jahrelange Erfahrung aus: egal ob vor 20 oder 400 Leuten, die Zuschauer wollen Spaß und die Herren auf der Bühne sorgen wie selbstverständlich dafür. Und so geht nach knapp zwei Stunden Spieldauer und zwei umjubelten Zugaben niemand unzufrieden nach Hause. Was auch – wie eingangs beschrieben – nicht zu erwarten war.
Foto by HoRo
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