Die dunklen Tage des Patrick Wolf sind vorüber. So scheint es zumindest auf seinem bereits fünften Studioalbum LUPERCALIA, bei dem sich Herr Wolf wegbewegt von den düsteren Songs seines Vorgängers THE BACHELOR. Nein, LUPERCALIA ist anders: fröhlich, poppig und auf der sonnigen Seite des Lebens.
Nach THE BACHELOR sollte nun eigentlich das zweite Konzeptalbum unter dem Titel BATTLE folgen: THE CONQUEROR. Aber weil man sich nun einmal weiterentwickelt und Patrick Wolf mittlerweile den Weg aus seinen dunklen Tagen gefunden hat, entschied sich das Multitalent, die bereits geschriebenen Songs erst einmal beiseite zu lassen und ein ganz neues Album aufzunehmen.
Bereits der Einstieg mit dem bis dato poppigsten Patrick-Wolf-Song „This City“, mit starkem 80er-Feeling und einprägsamen Saxophon, deutet die Marschrichtung an: Patrick hat seine Lebensfreude wieder gefunden. Und ganz nebenbei: seine große Liebe William, dem er an dieser Stelle auch einen Song widmet (passenderweise: „William“). Überhaupt ist LUPERCALIA eins seiner persönlichsten Album, das nicht nur von seiner Liebe, sondern auch um das Thema Heimat kreist („Home“).
Und elektronische Klänge von „Together“ deuten es bereits an, Alec Empire, mit dem Patrick Wolf schon an THE BACHELOR gearbeitet hat, ist dieses Mal wieder mit von der Partie. Wenn auch nur für diesen einen Song.
Ansonsten bleibt festzustellen: Sehr viel eingängiger ist sie geworden, die Musik. Die Arrangements sind vielleicht nicht mehr so verspielt wie früher, dafür auf den Punkt. Ob Trompete, Streicher oder Harfe, an Instrumenten mangelt es LUPERCALIA nun wirklich nicht. Natürlich, die großen Gesten bleiben auch hier nicht aus. Seine Stimme rutscht manchmal ins Pathetische und die Songs sind teilweise an Instrumenten überfrachtet, aber irgendwie verzeiht man ihm all das, denn es ist eben Patrick Wolf. Zu ihm gehören große Gesten. Und wenn er dann mit solch wunderbaren Streicherarrangements wie beim Beginn von „The Falcons“ um die Ecke kommt, oder mit berührenden Songs à la „Bermondsey Street“, dann ist sowieso sicher: Patrick Wolf wird mal ein ganz Großer. Wenn er es nicht schon längst ist.
VÖ: 17.06.2011; Mercury / Universal
Tracklist:
01. The City 8/10
02. House 8/10
03. Bermondsey Street 8/10
04. The Future 7/10
05. Armistice 8/10
06. William 7/10
07. Time of My Life 8/10
08. The Days 7/10
09. Slow Motion 7/10
10. Together 8/10
11. The Falcons 7/10
Durchschnitt: 7,5/10
Gesamteindruck: 8/10
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