Coke Sound Up die Vierte! So lautete am Samstagabend das Motto in Stuttgart. Und auch für diese Show hatte Coca Cola mit My Chemical Romance einen absoluten Top-Act verpflichtet. Die Band aus New Jersey konnte sich dabei wie immer auf die hingebungsvolle Unterstützung ihrer treuen Fanbase verlassen. Einige Teens waren sogar schon in der Nacht zuvor angereist oder hatten bereits Stunden vor Einlass am Eingang ausgeharrt, um ganz weit vorne mit dabei zu sein.
Auf dem Weg zur mitten im Höhenpark Killesberg gelegenen Freilichtbühne, vorbei an Blumenbeeten, Kleinbahn und Wasserspielen, könnte man fast meinen sich verirrt zu haben. Hier sollen gleich My Chemical Romance auf der Bühne stehen? Doch plötzlich taucht in der Idylle eine ganze Reihe von Tourbussen auf, die sich bis zu den Absperrgittern am Eingang zieht. Es herrscht bereits helle Aufregung unter den Fans, die dann bei Einlass geradewegs Richtung Bühne stürmen und sich davor traubenartig versammeln. Wie schon bei den Coke Sound Up-Shows in München und Köln eröffnet die Band One Night Only aus Helmsley, North Yorkshire den Abend und kann schnell die Herzen der Konzertbesucher für sich gewinnen. „Can You Feel It“ dürfte bei vielen für einen Aha-Effekt gesorgt haben, ist es doch als Titelsong auf der Coke Sound Up-Homepage zu hören.
Aber leider will sich die Freilichtbühne nicht richtig füllen und so müssen auch My Chemical Romance auf leere Flächen im hinteren Teil des Innenraums blicken, als sie endlich die Bühne betreten. Das scheint aber weder die Euphorie der Band und erst recht nicht die der Fans zu stoppen. Im Gegenteil. Zum Opener „Na Na Na“ werden hunderte bunte, zuvor verteilte Schilder mit der Aufschrift „Na“ in die Luft gehalten, es wird mitgetanzt, mitgesungen und gekreischt was das Zeug hält. Sänger Gerard Way nutzt den Bühnen-Laufsteg in voller Länge aus und liefert den bereits erwähnten hingebungsvollen Fans eine ebenso hingebungsvolle Show. „Planetary (GO!)“ und „Destroya“ vom aktuellen Album DANGER DAYS: THE TRUE LIVES OF THE FABULOUS KILLJOYS sind dabei genauso große Stimmungsgaranten wie die Klassiker „Welcome To The Black Parade“ oder „I’m Not Okay (I Promise)“. Mal kriecht Gerard Way über den Laufsteg, mal bleibt er regungslos auf der Bühne liegen, einen gewissen Hang zur Theatralik attestiert man ihm problemlos, aber genau das scheint die Faszination für My Chemical Romance auszumachen.
Nach einer knappen Stunde beendet ein bunter Konfetti-Regen die Show und „Famous Last Words“ soll der letzte Song des Sets bleiben – da helfen auch beinahe verzweifelt klingende Zugabe-Rufe nichts. Für die hartgesottenen Fans jedoch steht noch ein weiterer Gang an diesem viel zu kühlen Sommerabend an. Richtung? Tourbus.
Setlist:
Na Na Na (Na Na Na Na Na Na Na Na Na)
Vampire Money
Planetary (GO!)
Mama
Destroya
The Only Hope For Me Is You
Teenagers
Welcome To The Black Parade
The Kids From Yesterday
Helena
I’m Not Okay (I Promise)
Famous Last Words
Bilder vom Konzert; Fotografen: WeArePhotographers
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