Und jetzt also GLOSS DROP, das Nachfolgealbum. Schnell wird klar: das ist nicht nur irgendein Rockalbum. Auch kein normales gutes oder gar sehr gutes Rockalbum. GLOSS DROP ist groß. Ganz groß. Hypnotisch, psychedelisch und voll überbordender virtuoser Musikalität. Jedes Instrument ist für sich meisterhaft gespielt, mit einem eigenen Rythmus, Groove und einer ordentlichen Portion Genialität. Ein wenig wie Free Jazz, möchte man meinen, wo jedes Instrument gegen das andere spielt und trotzdem ein gemeinsamer Sound herauskommt. So etwas zu einem passenden Gesamtwerk zu arrangieren ist eine Leistung, die mindestens ebenso viel Kunstfertigkeit benötigt wie die Beherrschung der Instrumente selber. Das wird vielen Hörern hektisch, nervös und aufgeregt vorkommen. Durchaus legitim, schließlich passt GLOSS DROP problemlos in die Schublade „Kritikerlieblinge“. Es ist bezeichnend, dass auf 80 % des Albums vollständig auf Gesang verzichtet wird und außer dem fabelhaften „Ice Cream“ (mit einem nicht minder grandiosen Video) und „Sweetie & Shag“ kein weiterer Song dabei ist, der Pop-Ansprüchen genügt.
Schon der Opener „Africastle“ ist ein wahnwitzig zusammen gefrickeltes Stück Musikkunst. Nicht minder verrückt: „Futura“, ein Potpourri an Rythmen und Grooves, das einen großen Teil seines Wiedererkennungswertes wie die meisten Songs des Albums durch einen charakteristischen Steel-Pan-Sound erhält.
Ausgeflippt? Mit Sicherheit. Verspielt? Ohne jeden Zweifel. Ob sich ein derartiges Gesamtwerk auch auf der großen Bühne so umsetzen lässt, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur: GLOSS DROP ist ein Monster von einem Album. Und lässt einen so schnell auch nicht wieder los.
VÖ: 03.06.2011; Warp Records / Rough Trade
Tracklist:
01. Africastle 9/10
02. Ice Cream (Featuring Matias Aguayo) 10/10
03. Futura 10/10
04. Inchworm 9/10
05. Wall Street 8,5/10
06. My Machines (Featuring Gary Numan) 8/10
07. Dominican Fade 9/10
08. Sweetie & Shag (Featuring Kazu Makino) 8/10
09. Toddler 7,5/10
10. Rolls Bayce 8,5/10
11. White Electric 8,5/10
12. Sundome (Featuring Yamantaka Eye) 9/10
Durchschnitt: 8,75/10
Gesamteindruck: 10/10
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