Immer diese Gefühlsduselei und diese emotionalen Gefühlsausbrüche, könnte man meinen, wenn man auf Wörter wie „gefühlvoll“ oder „sentimental“ stößt. Allerdings auch dann, wenn man auf bekannte Namen von Singer Songwritern wie Friska Vijor, Bon Iver und vieler weiterer Vertreter stößt. Der Tradition des Genres verschrieben, erwartet man auch von Martin Kelly and James O’Neill musikalisch verschachtelte Themen, die sich mit der inneren Gefühlswelt beschäftigen. Von Songs, über die Einsamkeit und die Liebe, bis hin zu Erinnerungen und versunkene Gedankengänge, die man in Zeiten der Trostlosigkeit wieder aufleben lässt.
So ist es auch bei diesem Album, aber im positiven Sinne. Es zeigt sich, dass „sanft“ nicht „langweilig“ bedeutet. Denn sie überzeugen mit ihren harmonisch, eingängig klingenden Stimmen, die perfekt ineinander übergehen. Kombiniert man das Ganze mit sanften Gitarrenklängen, so bildet sich ein musikalisches Gedicht, das stilistisch in seiner Form abgerundet ist. Beide geben so zu verstehen, dass man nicht nur gut spielen muss, um in der breiten Masse herauszustechen. Es gehört weitaus mehr dazu. Gut geschriebene Texte als Grundlage bilden eben diesen süßen musikalischen Geschmack auf mehr.
Die Textphrasen von Martin And James sind, wie in der ersten Single Auskopplung „Wrong Direction“ als auch in weiteren Songs, einschlägig und prägnant und reichen bis zu kurzen emotionalen Gefühlsausbrüchen. Kein Ausschwelgen gestaffelter Textbausteine, dessen tieferer Sinn erst interpretiert werden muss. So erstaunt es nicht, dass die zwei aus Glasgow stammenden Musiker einem Alert Hammond und Fran Healy aufgefallen sind, mit denen sie gleich mal gemeinsam mehrere hundert Songtexte verfasst haben.
Martin And James kommen ohne große Bühnenshow und ohne großen Bandnamen aus. Was Ihnen bleibt, sind einzig und allein ihre Stimmen und Gitarren. Kurz und bündig. Ein kreativer Austausch zweier aufstrebender Künstler, von denen man in Zukunft sicher noch mehr erwarten darf, die mit handgemachten Indie Pop Songs das Herz auf der Zunge tragen.
VÖ: 25. März 2011/ Universal Music Domestic Rock/Urban
Trackliste:
01. Tides 6,5/10
02. Wheels 8/10
03. Crashing Into Love 7/10
04. Broken Sword 5,5/10
05. Wrong Directions 7/10
06. All Over The News 8/10
07. I Was Blind 5,5/10
08. Not Alone 6/10
09. Waiting 6/10
10. Live Wires 7/10
11. Beautiful 6/10
12. Bad Dream 7/10
13. I Found You 6,5/10
14. Somebody 5,5/10
Durchschnitt: 6,5/10
Gesamteindruck: 7/10
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