Dabei fängt doch mit dem Opener, der auch gleichzeitig die erste Single-Auskopplung ist, alles ziemlich gut an. „Good For Nothing“ ist unverkennbar Hard-Fi, ein mitreißender Song mit eingängigem Refrain. Ganz und gar Dance-Rock, wie die musikalische Stilrichtung der vierköpfigen Band so gern beschrieben wird. Für den Track hat sich Songwriter und Sänger Richard Archer übrigens von Jay-Z’s „99 Problems“ inspirieren lassen und hofft nun, dass er diese Inspirationsquelle genug verfremdet hat, um einer Klage zu entgehen. Dürfte ihm gelungen sein. Was genau die Inspiration für das folgende, demnächst mit Sicherheit die Tanzfläche sämtlicher Indie-Discos füllende „Fire In The House“ gewesen ist, ist derzeit nicht überliefert. Jedenfalls haben sich Hard-Fi für KILLER SOUNDS der Hilfe von bekannten Produzenten wie Greg Kurstin (The Flaming Lips, Beck) und Stuart Price (The Killers, Madonna) bedient. Gemeinsame Zielsetzung scheint dabei gewesen zu sein, möglichst viele radiotaugliche Hits mit einprägsamen Refrains und Melodien zu schaffen, jedoch hat man die Platte damit in weiten Teilen zu einem klebrig-poppigen Einheitsbrei verkommen lassen. „Bring It On“ kann dank dem Grundgerüst von Michael Jacksons „Beat It“ noch herausstechen und „Feels Good“ fällt wegen seinem orientalischen Hauch auf, doch ist das krampfhaft wirkende Gereime schon nach zwei Minuten schlichtweg nervig. Weitere nennenswerte Höhepunkte oder Tiefschläge gibt es auf KILLER SOUNDS nicht, alles ganz nett so weit. Ganz nett dürfte allerdings nicht die Messlatte sein, an die Hard-Fi gedacht haben und zum Glück lässt der letzte Track doch noch durchschimmern, dass sie ganz sicher mehr können: „Killer Sounds“ ist ein berührendes Stück Authentizität nach oft zu herzlosen Disco-Beats und Synthie-Spielereien. So darf man schließlich hoffen, dass Hard-Fi auf dem nächsten Album einfach wieder „hard to beat“ sind.
VÖ: 19.08.2011; Atlantic
Tracklist:
01. Good For Nothing 7/10
02. Fire In The House 7/10
03. Give It Up 6/10
04. Bring It On 7/10
05. Feels Good 5/10
06. Stop 5/10
07. Stay Alive 6/10
08. Excitement 5/10
09. Love Song 6/10
10. Sweat 5/10
11. Killer Sounds 7/10
Durchschnitt: 6/10
Gesamteindruck: 6/10
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