Die Fenster des Kölner Gebäude 9 wummern schon von weitem unheilverkündend, am Eingang weht einem bereits die feucht-warme Luft der Halle entgegen. Kein Wunder, ist die Location doch restlos ausverkauft und zieht es die Konzertbesucher bereits zu den Brit-Pop- Klängen der Berliner Supportband Pickers ins Innere des Gebäude 9.
Man könnte beinahe den Eindruck bekommen, Mona seien von der gemütlichen Sorte, lassen sie sich doch auch noch nach der Umbauphase genügend Zeit, um das Publikum in eine schwitzende, ungeduldige Masse zu verwandeln, die sich erhoffen, mit lauten Pfiffen und “Mona, Mona“-Rufen, die Band aus dem Backstage locken zu können. Belohnt wird man da aber direkt mit dem ersten Song, der mutigerweise eine Coverversion der irischen Rockformation The Cranberries ist. Leadsänger Nicks Stimme bringt “Zombie“ so authentisch rüber, dass dieses ganz sicherlich eines der wenigen Cover ist, für das man dankbar sein darf. Vorgestellt wird sich natürlich auch brav „Hi, we’re Mona from Nashville, Tennessee, USA“ – ob es eigentlich noch ein weiteres Nashville, Tennessee gäbe. Nein, weiß da Gitarrist Jordan. Nun gut, man werde es sich abgewöhnen. Nach einem Lob, die Band möge die deutschen Städte, die sie bereits besuchten, das Kölner Bier sowie die Kölner Frauen, ist die Brücke zum Publikum geschlagen – die Jungs sind sympathisch! Doch was noch viel wichtiger ist: sie können rocken! Und das nicht zu knapp, steht doch jedem Konzertgänger spätestens beim dritten Song der Schweiß auf der Stirn. Der Wärme wird getrotzt und ausgelassen mitgetanzt und Sänger Nick setzt bei “Shooting The Moon“ noch einen drauf und begibt sich runter in die heiße Menge. Wohl nicht nur der Temperatur wegen, reißt sich der Sänger sein T-Shirt auf, was die Menge nur noch mehr zum Kochen bringt. Nach der Aufregung ist eine Verschnaufpause nur zu willkommen und so erzählt Nick, wie die Band (leider kurz nach seinem Tode) auf der Farm von Johnny Cash zu Besuch gewesen sind. So beeindruckt das Publikum zu sein scheint, so beeindruckt waren wohl auch Mona von diesem Erlebnis und bieten ihr persönliches Tribut an Herrn Cash dar. Bereits während des Songs funkeln Nicks Augen immer wieder an die Decke des Gebäude 9. Ob man denn mal bitte die Diskokugel anmachen könnte, fragt er nach dem Song. Gesagt getan – das Licht erlischt, die Diskokugel taucht die Halle in ein Funkelmeer, die Band bespricht sich kurz und beschließt, eine ruhige Nummer, die sie schon lange nicht mehr und generell erst ein einziges Mal live gespielt haben, dem Kölner Publikum zum besten zu geben.
Nach einem 70 minütigen Set und 2 Zugaben wird das Publikum verschwitzt und zufrieden in die laue Sommernacht entlassen. Allerdings lassen es sich Band und Fans vor der Halle nicht nehmen, die Zeit noch für einen kurzen Chat und einige Fotos als Andenken zu nutzen. Sympathische Jungs.
Bilder vom Konzert; Fotografin: Julia Laacks
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