Man hat noch zu gut in Erinnerung, wie sehr unser Leben durch die Vorgänger NO LOVE NO LOST und THE GREAT ESCAPE verschönert und bereichert wurde, spätestens wenn man mal wieder schwach wird und sich zeitlose Klassiker wie „Peace And Quiet“, „Narrow Minded Social Club“, „Winter Calls“ und „For The Meantime“ zu Gemüte führt.
Nun sind die Erwartungen, insbesondere nach einer Bandreformation oder so etwas in der Art, ziemlich hochgesteckt und wenn wir unsere Maßstäbe alle ganz kurz herunternehmen, dann kann uns FREEDOM RUN sogar sehr, sehr viel Spaß machen.
Man muss sagen, musikalisch sind sie sich treu geblieben, haben nicht groß versucht andere Richtungen einzuschlagen und fahren ihre Linie. Der Kontext von FREEDOM RUN ist schlüssig und dem der Vorgänger anzulehnen und auch stimmlich wurden keine einschneidenden Experimente vorgenommen.
Songs wie „Nothing Matters“ lassen aufhorchen und katapultieren den geneigten Fan fast in die aufregenden Anfänge der Rifles, aber richtige Schmuckstücke sind auf dieser CD leider nicht dabei.
Ein bisschen weniger Sehnsucht in den einst sehr emotionalen Gesängen ist zu vernehmen und irgendwie möchte man meinen, dass die Engländer inzwischen richtig erwachsen geworden sind, möglicherweise sogar ein bisschen zu sehr.
Im Großen und Ganzen haben wir hier also eine Neuerscheinung, die weder zu bemängeln, noch äußerst hervorzuheben ist, aber vielleicht haben sich die drei auch gedacht, dass man ja nicht immer als Projektionsfläche dienen muss und so entstand FREEDOM RUN wohl unter geringen Anstrengungen und dem simplen Impuls, ein bisschen schöne, handgemachte Musik unter die Leute zu bringen.
Und jenes Vorhaben haben Joel, Lucas und Dean auf jeden Fall erfolgreich in die Tat umgesetzt.
VÖ: 23.09.2011; Right Hook Records/EMI
Tracklist:
01. Dreamer 6,5/10
02. Long Walk Back 7/10
03. Sweetest Thing 6,5/10
04. Tangled Up In Love 7/10
05. Eveline 8/10
06. Love Is A Key 6/10
07. Falling 6/10
08. (Interlude) 8,5/10
09. Nothing Matters 8,5/10
10. Coming Home 7/10
11. I Get Low 6,5/10
12. Little Boy Blue (Human Needs) 7/10
13. Cry Baby 6/10
Durchschnitt: 7/10
Gesamteindruck: 7/10
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