“ABOUT A BOY“ so oder so ähnlich hätte man das Album nennen können, würde es sich dabei nicht bereits um ein bekanntes Buch handeln. Dessen ist man sich bewusst: Ihr Debütalbum MUTAL FRIENDS lässt nicht viel erahnen, genauso wenig wie “ Boy“. „This Is The Beginning Of Anything You Want“ heißt es da in den ersten Zeilen, das hingegen auf sehr viel mehr hoffen lässt.
Lauscht man in die einzelnen Titel hinein, begegnet man Geschichten über Freundschaften, große Momente aus dem Leben zwischen Mann und Frau und der Stadt Hamburg als neue Heimat. Es sind Songzeilen, die mehr als kommerziellen Radio- Pop bieten, da sie berührende autobiographische Gesangsmomente aufzeigen. Da wäre der Song “Drive Darling“ zu nennen, der eine Reise in eine neue Heimat beschreibt. Ein Neuanfang, der gleichzeitig mit Sehnsüchten und Ängsten verbunden ist und in völliger Ungewissheit auf die Zukunft daherkommt. Wie auch das sehnsüchtige Warten (“Little Numbers“) auf den Rückruf seines Liebsten. Ein Moment, der wenn es so zauberhaft erzählt wird, keine herzergreifende Klage der Wehmut ist, sondern eher in gefühlvolle Euphorie und Unbeschwertheit gehüllt ist.
In einer fast 50-minütig-vertonten Märchenreise durchs Leben darf ein melancholischer Ritt mit einem Pony nicht fehlen. “Waltz For Pony“ ist ein ruhiger Song, der einen nachdenklich stimmt. Ohnehin liegt da eine Ruhe im Album, die durch die Balance zwischen Hamburger Kühle und skandinavischer Harmonie erweckt wird. Ein verspielt bezirzendes Girle-Duo, das mit “Little Numbers“ stark prägnanter Klavier-Basslinie für Ohrwurmqualitäten sorgt und in Bezug auf den Namen eine recht anständige große Allwetter- Nummer ist.
Sicher ist, dass MUTUAL FRIENDS ein in Eigenregie geschaffenes Werk zweier unermüdlicher Mädchen ist, dessen Charme – welcher von beiden es auch sein mag – man sich nicht entziehen kann und will.
VÖ: 02.09.11; Grönland
Tracklist:
01. This Is The Beginning 7,5/10
02. Waitress 8/10
03. Army 8/10
04. Little Numbers 8,5/10
05. Drive Darling 7/10
06. Railway 8/10
07. Waltz For Pony 8/10
08. Boris 9/10
09. Oh Boy 8/10
10. Skin 8/10
11. Silver Streets 7,5/10
12. July 6,5/10
Durchschnitt: 7,8/10
Gesamteindruck: 8/10
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