Grosses ließ der Aufbau des Gebäude-9-Einlasses erwarten. Die Kasse schon im Innenhof aufgebaut, das Schwingtor in Richtung Bar weit geöffnet, um die Massen passieren zu lassen – Love Parade, oder was? Ganz so knueppelrammelvoll war’s dann nicht, aber durchaus sehr gut gefüllt, als pünktlich 20 Uhr mit Mazes die ersten Vertreter des Fat Cat Paketes die Bühne enterten. Genauso pünktlich wie sie anfingen waren sie auch wieder verschwunden, und so richtig hängen geblieben ist nichts. Im besten Sinne netter College-Indie-Midwestern-Pop, der aber nicht so richtig zwingend dargeboten wurde. Vielleicht lohnt es sich aber, ihnen in kleinerem Rahmen noch eine Chance einzuräumen.
Als nächstes im Billing: die tollen The Twilight Sad. Mit einem knapp 45-minütigen Set konnten sie gewiss auch den Teil des Publikums von sich ueberzeugen, der ausschließlich wegen Hauptband abgetreten ist. Epische, immer in Richtung Postrock schielende Rocksongs mit grossen Melodien und genug Brüchen, um es nicht nach Stadion klingen zu lassen. Dazu Gebäude 9 typisch ausgewogener klang und zurückhaltende Lichtshow. So müssen Konzerte sein. Neue Lieder fügten sich nahtlos zwischen die Songs der letzten Alben, und so darf man zu Recht gespannt sein, was der bald erscheinende Tonträger so bringt.
Auf zum Finale. Merklich der größte Teil des erschienenen Publikums war aufgrund von We Were Promised Jetpacks angereist. Dementsprechend frenetisch war der Applaus schon bei Erscheinen der Band. Das von vielen sicher als das Aushängeschild des ersten Albums angesehene „Quiet Little Voices“ wurde schon als zweites Lied gespielt, vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Band bewusst weiter ihren Weg gehen möchte und sich bewusst ein wenig von dem Hit distanziert. Der Sound der neuen Stücke jedenfalls unterstützen diesen Eindruck, alles wirkt etwas weniger poppig und melodiös. Toll sind die Songs aber allesamt. Umso verwunderlicher ist es da, dass einige “Partytouristen” es für nötig halten, zwischendrin einfach QUIET LITTLE VOICES quer durch die Halle zu brüllen. Es ist nun wirklich alles andere als der einzige wunderbare Song, dementsprechend angesäuert war auch die Reaktion auf der Buehne. Schade, dass einige “Fans” die Atmosphäre derart störten. Letztendlich war das aber nur ein kleiner Wermuthstropfen auf einem ansonsten sehr guten Konzert, dass Fans aller beteiligten Bands gespannt zurückließ, was denn da im Herbst noch kommen mag.
Fotos vom Konzert, Fotograf: Daniel Berbig
Twilight Sad
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We Were Promised Jetpacks
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We Were Promised Jetpacks
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